18.10.2024
Polnischer Verteidigungsminister konstatiert wachsende Kriegsmüdigkeit in der Ukraine

Polnischer Verteidigungsminister beobachtet Kriegsmüdigkeit in der Ukraine

Nach fast drei Jahren Krieg in der Ukraine äußerte der polnische Verteidigungsminister Wladyslaw Kosiniak-Kamysz seine Besorgnis über die zunehmende Kriegsmüdigkeit in der Ukraine. „Die Situation an der Front ist schwierig, es gibt eine gewaltige Kriegsmüdigkeit“, sagte Kosiniak-Kamysz laut dpa nach einem Treffen der NATO-Verteidigungsminister in Brüssel am 18. Oktober 2024.

Obwohl er den ungebrochenen Heldenmut der ukrainischen Soldaten hervorhob, die ihre Heimat verteidigen, zeigte sich Kosiniak-Kamysz skeptisch gegenüber dem sogenannten „Siegesplan“ des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Diesen bezeichnete er als unzureichende Lösung und „kein klares, helles Licht, das die Realität sofort verändern wird“.

Ein weiteres Zeichen für die zunehmende Kriegsmüdigkeit sieht der polnische Verteidigungsminister im geringen Interesse der in Polen lebenden Ukrainer an einer geplanten Freiwilligen-Brigade. Wie er berichtete, haben sich bisher nur rund 300 Männer und Frauen für die „ukrainische Legion“ gemeldet, die im Rahmen eines Sicherheitsabkommens zwischen Selenskyj und dem polnischen Regierungschef Donald Tusk im Juli vereinbart worden war.

Polen zählt zu den stärksten Unterstützern der Ukraine und hat neben militärischer Hilfe auch knapp eine Million Flüchtlinge aufgenommen. Die Rekrutierungsbemühungen der ukrainischen Armee zeigen laut Kosiniak-Kamysz erst langsam Wirkung, während die Truppen an der Front erschöpft und ausgedünnt sind.

Quelle: https://www.zeit.de/news/2024-10/18/polens-minister-gewaltige-kriegsmuedigkeit-in-der-ukraine

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