Die Zahl der Beschwerden über die Deutsche Post und andere Postdienstleister steigt. Wie die Bundesnetzagentur auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mitteilte, gingen in den ersten drei Quartalen 2024 circa 31.700 Beschwerden ein. Das entspricht einer Steigerung um ein Viertel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. (Zeit Online, 17.11.2024) In den ersten neun Monaten des Jahres 2023 waren es noch 26.000 Beschwerden gewesen. (BörsenNEWS.de, 17.11.2024)
Obwohl sich die Beschwerden auf die gesamte deutsche Post- und Paketbranche beziehen, entfallen rund 90 Prozent auf den Marktführer DHL, dessen Briefgeschäft unter dem Namen Deutsche Post firmiert. (Zeit Online, 17.11.2024) Im September 2024 gingen 3.400 Beschwerden ein, etwa 100 mehr als im Vorjahresmonat. (Stern, 17.11.2024) Gemessen an den Milliarden Sendungen, die jährlich in Deutschland verschickt werden, ist der Anteil der Beschwerden jedoch gering.
Die Gründe für die Beschwerden sind vielfältig. Verspätete, falsch zugestellte oder gar verlorene Sendungen sind häufige Kritikpunkte. Wie im Juli 2023 berichtet wurde, monieren Verbraucher oft lange Wartezeiten oder das gänzliche Ausbleiben von Sendungen. (Tagesschau, 17.08.2023) Bereits im Sommer 2020, während der Corona-Pandemie, stieg die Zahl der Beschwerden stark an, da Lieferdienste aufgrund des erhöhten Online-Bestellaufkommens stark ausgelastet waren. (Business Insider, 07.07.2020)
Ein Sprecher der Deutschen Post verweist darauf, dass nicht immer die Post selbst für die Probleme verantwortlich sei. Im Rahmen von Teilleistungen übernehme die Post Sendungen von kleineren, regionalen Brieffirmen zur bundesweiten Zustellung. Verzögerungen lägen oft an diesen Firmen, die die Briefe verspätet zur Weiterbeförderung übergeben. (Zeit Online, 17.11.2024) Der Sprecher kritisiert außerdem, dass die Bundesnetzagentur der Post nur einen Bruchteil der Reklamationen zur Verfügung stelle, was eine umfassende Analyse der Beschwerden erschwere. Die Anzahl der an die Post weitergeleiteten Reklamationen sei sogar rückläufig. Dennoch betont der Sprecher: "Jede Beschwerde ist eine zu viel, und wir bedauern, wenn Kunden mit unserer Leistung nicht zufrieden sind." (Zeit Online, 17.11.2024) Ähnliche Aussagen machte ein Sprecher bereits im Juli 2024, als er die Statistik der Bundesnetzagentur als nicht repräsentativ bezeichnete. (Tagesspiegel, 13.07.2024)
Die Bundesnetzagentur erhält weiterhin Beschwerden über die Postdienstleistungen. Im Juli 2023 waren es rund 3200, etwas mehr als im Vormonat und Vorjahresmonat. (Tagesschau, 17.08.2023) Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in Zukunft entwickelt und welche Maßnahmen die Post ergreifen wird, um die Kundenzufriedenheit zu verbessern.