Die kurzfristige Sperrung der Elbbrücke in Bad Schandau hat die Region vor große Herausforderungen gestellt. Wie die Zeit (zeit.de, 07.11.2024) berichtet, ist die Zukunft der Brücke, die Teil der Bundesstraße 172 ist, ungewiss. Autos, Busse, Fußgänger, Radfahrer und sogar Rettungswagen sind von der Sperrung betroffen. Die Brücke, die wie die Carolabrücke in Dresden aus Spannbeton besteht, wurde aufgrund von Sicherheitsbedenken gesperrt.
Stephan Berger, Abteilungsleiter Mobilität im sächsischen Verkehrsministerium, räumte ein, dass die Sperrung für die Einwohner und Gewerbetreibenden von Bad Schandau sehr spontan kam. Die Entscheidung wurde aufgrund der Ergebnisse einer Sonderprüfung getroffen, die nach dem Teileinsturz der Carolabrücke in Dresden durchgeführt wurde. Wie die Volksstimme (volksstimme.de, 07.11.2024) berichtet, sollen bis Jahresende weitere Untersuchungen durchgeführt werden, um die Tragfähigkeit der Brücke zu beurteilen.
Insgesamt 20 Brücken in Sachsen, die eine ähnliche Bauart aufweisen und bei denen Hennigsdorfer Spannstahl verwendet wurde, werden nun genauer unter die Lupe genommen. Dieser Stahl gilt als korrosionsanfällig. In Bad Schandau werden Proben entnommen, um das Ausmaß der Schäden, insbesondere an dem sogenannten Unterspannband, an dem Längsrisse festgestellt wurden, zu bestimmen. Lars Roßmann, Abteilungsleiter im Landesamt für Straßenbau und Verkehr, erklärte, dass es derzeit noch unklar sei, ob und wie die Brücke saniert werden kann. Ein einfacher Austausch des Unterspannbandes ist laut Roßmann nicht möglich. Die komplette Sperrung der Brücke war laut Roßmann unumgänglich, obwohl die Brücke erst 2023 überprüft worden war (zeit.de, 07.11.2024).
Obwohl zunächst ein Verkehrschaos befürchtet wurde, verlief der Verkehr am ersten Tag nach der Sperrung relativ reibungslos. Eine zweite Fähre wurde in Betrieb genommen, um Personen über die Elbe zu befördern. Die Fähren verkehren im 15-Minuten-Takt von 4:30 Uhr bis 22:30 Uhr. Für Reisende eines Nachtzuges, der später eintrifft, gibt es bisher noch keine Lösung. Der Regionalverkehr hat seinen Busbestand auf beide Elbseiten verteilt und bedient alle Linien, mit Ausnahme der Strecke über die gesperrte Brücke. Dies führt zu erheblichen Mehrkosten für den Regionalverkehr, deren Übernahme noch ungeklärt ist (zeit.de, 07.11.2024). Stephan Berger versicherte jedoch, dass eine Lösung gefunden werde.
Um im Notfall schnell reagieren zu können, wurde ein Rettungswagen auf der anderen Elbseite stationiert. Jens Jungmann, Sprecher des Wirtschaftsministeriums, dankte den Einwohnern für ihr Verständnis und betonte, dass Sicherheit und Menschenleben Vorrang haben. Ob es eine schnelle Lösung für die Brückensituation gibt, bleibt abzuwarten (zeit.de, 07.11.2024).
Die Sperrung der Elbbrücke in Bad Schandau stellt die Region vor eine logistische Herausforderung und wirft Fragen nach der langfristigen Zukunft der Infrastruktur auf. Weitere Untersuchungen und Entscheidungen sind notwendig, um die bestmögliche Lösung für die Bevölkerung und die Wirtschaft zu finden.
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