19.10.2024
Prävention gegen den Japankäfer in Sachsen-Anhalt

Tiere: Japankäfer soll sich nicht in Sachsen-Anhalt ansiedeln

Der Japankäfer, wissenschaftlich bekannt als Popillia japonica, stellt eine potenzielle Bedrohung für die Pflanzenwelt in Sachsen-Anhalt dar. Die Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau (LLG) hat sich zum Ziel gesetzt, die Ansiedlung dieses Schädling zu verhindern. Um dies zu erreichen, wurden in diesem Jahr erstmals Lockstofffallen an Raststätten entlang der Autobahnen installiert. Diese Maßnahme ist Teil eines erweiterten Erhebungsprogramms, das darauf abzielt, eine mögliche Einschleppung des Käfers frühzeitig zu erkennen und zu verhindern.

Der Japankäfer wurde kürzlich in der Schweiz, nahe der deutschen Grenze, nachgewiesen. In Deutschland selbst gibt es bislang keinen bestätigten Befall. Die LLG warnt jedoch vor den Gefahren, die von diesem Käfer ausgehen können. In Gebieten, in denen der Japankäfer bereits vorkommt, frisst er an über 300 verschiedenen Wirtspflanzen, darunter Wein, Obstbäume und Rosen. Zudem können die Larven des Käfers erhebliche Schäden an Wiesen und Rasenflächen verursachen, indem sie die Wurzeln der Gräser angreifen.

Um die präventiven Maßnahmen erfolgreich umzusetzen, ist die LLG auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen. Bürgerinnen und Bürger werden gebeten, verdächtige Käferfunde zu melden. Bei einem Fund sollte der Käfer dem Dezernat Allgemeiner Pflanzenschutz, Pflanzengesundheit gemeldet werden, um eine schnelle Reaktion zu ermöglichen.

Der Japankäfer hat eine Körperlänge von etwa einem Zentimeter, einen grün schimmernden Kopf und braune Flügeldecken. Er wird oft mit dem heimischen Gartenlaubkäfer verwechselt, unterscheidet sich jedoch durch fünf weiße Haarbüschel an jeder Seite und zwei am Ende seines Hinterleibs.

Die Intensivierung der Maßnahmen zur Bekämpfung des Japankäfers ist eine Reaktion auf die jüngsten Funde in der Schweiz. Die Behörden dort haben Deutschland über die Ausbreitung des Käfers informiert, was zu einer erhöhten Alarmbereitschaft in den angrenzenden Bundesländern geführt hat. Die LLG hat bereits in der Vergangenheit Maßnahmen zur Überwachung und Bekämpfung anderer Schädlinge ergriffen und betrachtet die aktuelle Situation als ernst.

Die Installation der Lockstofffallen an Raststätten ist ein strategischer Schritt, um die Verbreitung des Japankäfers zu kontrollieren. Diese Fallen sind mit speziellen Lockstoffen ausgestattet, die den Käfer anziehen sollen. Die LLG plant, die Fallen regelmäßig zu überprüfen, um frühzeitig auf mögliche Funde reagieren zu können.

Die Bevölkerung wird ermutigt, wachsam zu sein und verdächtige Käfer zu beobachten. Bei Unsicherheiten über die Identität eines Käfers wird empfohlen, diesen einzufrieren und ein Foto anzufertigen, um es den Fachleuten zur Verfügung zu stellen. Diese können dann die Identität des Käfers bestätigen und gegebenenfalls weitere Maßnahmen einleiten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Ansiedlung des Japankäfers in Sachsen-Anhalt durch präventive Maßnahmen und die Mithilfe der Bevölkerung verhindert werden soll. Die LLG setzt alles daran, die heimische Pflanzenwelt zu schützen und die Ausbreitung dieses potenziell schädlichen Käfers zu verhindern.

Die LLG appelliert an alle Bürger, sich aktiv an der Überwachung und Meldung von Käferfunden zu beteiligen, um die Pflanzenbestände in Sachsen-Anhalt zu sichern und Schäden zu vermeiden.

Quellen: Zeit Online, Stern, Halle Anzeiger.

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