19.10.2024
Protestaktion am Flughafen Leipzig/Halle lenkt Aufmerksamkeit auf Klimawandel
Protestaktion: Klimaaktivisten stören Betrieb am Flughafen Leipzig/Halle

Protestaktion: Klimaaktivisten stören Betrieb am Flughafen Leipzig/Halle

In der Nacht zum 1. August 2024 haben Klimaaktivisten am Flughafen Leipzig/Halle eine Protestaktion durchgeführt, die zu einer vorübergehenden Einstellung des Frachtflugbetriebs führte. Die Gruppe, die sich als "Letzte Generation" bezeichnet, drang gegen Mitternacht auf das Flughafengelände ein, indem sie ein Loch im Zaun durchbrachen. Fünf Aktivisten klebten sich am Boden im südlichen Bereich des Flughafens fest, während zwei weitere von den Sicherheitskräften daran gehindert wurden, ebenfalls aktiv zu werden.

Die Bundespolizei bestätigte, dass die Aktivisten gegen 5:00 Uhr vom Rollfeld entfernt werden konnten. Der Flughafenbetrieb war zwischen 00:30 Uhr und etwa 03:23 Uhr stark beeinträchtigt, da der Frachtflugbetrieb eingestellt werden musste. Laut Flughafensprecher Uwe Schuhart begann der Passagierflugbetrieb mit leichten Verzögerungen, wobei der erste Flieger erst um 5:41 Uhr abhob, was etwa 15 Minuten später als ursprünglich geplant war.

Hintergrund der Protestaktion

Die Aktion der Klimaaktivisten zielte darauf ab, auf die zunehmenden Herausforderungen des Klimawandels und den anhaltenden Flugverkehr aufmerksam zu machen. Insbesondere der Frachtverkehr, der am Flughafen Leipzig/Halle eine bedeutende Rolle spielt, stand im Fokus der Demonstration. Der Flughafen ist nach eigenen Angaben das viertgrößte Drehkreuz für Luftfracht in Europa und verarbeitet jährlich rund 1,4 Millionen Tonnen Fracht.

Die "Letzte Generation" erklärte, dass sie auf das Fehlen eines klaren Plans der Bundesregierung zum schnellen Ausstieg aus fossilen Energieträgern aufmerksam machen wolle. Der Protest sollte nicht nur gegen den steigenden Flugverkehr gerichtet sein, sondern auch gegen den geplanten Ausbau der Flughafen-Kapazitäten. In einem Beitrag auf der sozialen Plattform X betonten die Aktivisten, dass das Nachtflugverbot für den Frachtverkehr während ihrer Blockade ausgesetzt wurde. Auf Schildern, die sie bei der Aktion hielten, stand unter anderem der Slogan: "Öl tötet".

Reaktionen auf die Protestaktion

Die Reaktionen auf die Protestaktion waren gemischt. Der Flughafen Leipzig/Halle kündigte an, rechtliche Schritte gegen die Aktivisten zu prüfen. Sprecher Schuhart wies darauf hin, dass der Flughafen den verursachten Schaden ermitteln wolle. Die Gruppe wird unter anderem wegen unberechtigten Aufenthalts im Sicherheitsbereich, Hausfriedensbruchs und Eingriffs in den Luftverkehr strafrechtlich verfolgt.

Der Flughafen-Verband ADV äußerte scharfe Kritik an der Aktion und warf der "Letzten Generation" vor, die Sommerpause zu nutzen, um maximale mediale Aufmerksamkeit zu erlangen. Es wurde angemerkt, dass die Gruppierung Gesprächsangebote seitens der Flughafenbetreiber bisher ausgeschlagen habe.

Vergleichbare Aktionen an anderen Flughäfen

Diese Protestaktion ist nicht die erste ihrer Art. In der vergangenen Woche hatten Klima-Demonstranten sowohl am Frankfurter Flughafen als auch am Flughafen Köln/Bonn den Flugbetrieb jeweils für einige Stunden lahmgelegt. Auch am Stuttgarter Flughafen fand eine friedliche Protestaktion statt, die jedoch keine Beeinträchtigungen des Flugverkehrs zur Folge hatte. In Anbetracht der jüngsten Entwicklungen kündigten die Betreiber des Flughafens Leipzig an, verstärkte Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Sicherheitskräfte wurden sensibilisiert und sollen mit erhöhter Aufmerksamkeit agieren, um künftige Protestaktionen zu verhindern.

Die Protestaktionen der letzten Zeit verdeutlichen, dass das Thema Klimaschutz und die Rolle des Luftverkehrs in der Debatte um den Klimawandel an Bedeutung gewinnen. Die "Letzte Generation" und ähnliche Gruppierungen setzen auf direkte Aktionen, um die Öffentlichkeit und die Politik auf die Dringlichkeit der Klimakrise aufmerksam zu machen.

Schlussfolgerung

Die Protestaktion am Flughafen Leipzig/Halle zeigt, wie intensiv die Debatte um den Klimaschutz und die Auswirkungen des Luftverkehrs auf die Umwelt geführt wird. Während die Aktivisten versuchen, auf die Probleme aufmerksam zu machen, stehen Flughafenbetreiber und die Politik vor der Herausforderung, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um sowohl den Klimaschutz als auch die wirtschaftlichen Interessen zu berücksichtigen. Die kommenden Wochen und Monate werden zeigen, wie die Gesellschaft und die Politik auf diese Forderungen reagieren werden.

Weitere
Artikel