24.10.2024
Prozessbeginn nach brutaler Misshandlung in Brunnthal

In einer Gartenlaube in Brunnthal bei München ereignete sich Ende Januar ein brutaler Vorfall, der nun vor dem Landgericht München I verhandelt wird. Drei junge Männer im Alter von 17, 21 und 22 Jahren sind angeklagt, einen Bekannten über mehrere Stunden hinweg misshandelt, bestohlen und dabei gefilmt zu haben. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen unter anderem Nötigung, gefährliche Körperverletzung und schweren Raub vor. Wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) berichtet, räumten die beiden älteren Angeklagten zu Prozessbeginn die meisten Vorwürfe ein und zeigten Reue. Der jüngste Angeklagte gab an, betrunken gewesen zu sein und von dem Geschehen nur wenig mitbekommen zu haben.

Laut Anklageschrift begann der Abend mit einem gemeinsamen Treffen der vier jungen Männer in der Gartenlaube, wo sie zusammen tranken und rauchten. Im Laufe des Abends sollen die beiden älteren Angeklagten beschlossen haben, den späteren Geschädigten zu bestehlen. Es folgten brutale Szenen, in denen das Opfer mit Fäusten und einer Bierflasche geschlagen, mit einem Messer verletzt und mit dem Tod bedroht worden sein soll. Einer der Täter soll dem Opfer zudem eine Zigarette auf dem Arm ausgedrückt haben. Darüber hinaus wurde der junge Mann gezwungen, Urin zu trinken und mit gefesselten Händen zu tanzen, während einer der Täter die Tortur filmte und zeitweise per Gruppenanruf drei weitere Bekannte daran teilhaben ließ.

Als ob die Misshandlungen in der Gartenlaube nicht genug gewesen wären, soll das Martyrium für den jungen Mann noch weitergegangen sein. Die Täter zwangen ihn, trotz eisiger Temperaturen nur leicht bekleidet und ohne Schuhe mit in den Wald zu kommen. Dort fesselten sie ihr Opfer auf einem Stuhl und ließen es mit verbundenen Augen zurück. Das Motiv für die Tat soll ein angeblicher Racheakt gewesen sein, da der Geschädigte einen weiteren Bekannten verpfiffen haben soll, der sich nun im Gefängnis befindet.

Dem Opfer gelang es schließlich, sich zu befreien und zu einer Autobahn zu gelangen, von wo aus er einen Notruf absetzte. Einer der Täter, der sich offenbar Sorgen um den Mann machte, begann etwa zwei Stunden nach der Tat, nach ihm zu suchen. Als er ihn nicht auf dem Stuhl vorfand, alarmierte er die Polizei und gab an, sich Sorgen um seinen Freund zu machen, der in der Nacht übel zugerichtet worden sei.

Der 21-jährige Angeklagte, der dem Opfer die Verletzungen mit dem Messer und der Zigarette zugefügt haben soll, ließ über seine Verteidiger Reue und Scham zum Ausdruck bringen. „Wir haben ihn krass erniedrigt“, wird er in der „Süddeutschen Zeitung“ zitiert. Die Situation sei eskaliert, das Ausdrücken der Zigarette bestritt er jedoch. Der 22-jährige Angeklagte sprach ebenfalls von einer Eskalation und gab zu, selbst zugeschlagen zu haben. Er habe jedoch versucht, den 21-Jährigen zurückzuhalten, als dieser mit dem Messer hantierte, da er Angst gehabt habe, dass Schlimmeres passieren könnte. Mit den Handyaufnahmen habe er das Opfer bloßstellen und sich mit dem Gruppenanruf brüsten wollen.

Beide Angeklagten betonten, dass sich das Opfer nicht gewehrt habe. „Egal, was wir dem angetan haben, er hat nie reagiert“, sagte der 22-Jährige laut „Kölner Stadt-Anzeiger“ vor Gericht. Vielmehr habe der Mann „alles über sich ergehen lassen“. Der 22-Jährige räumte ein, dass die Tat „scheiße“ gewesen sei und er nicht nachgedacht habe. Außerdem habe er Angst gehabt, dass der 21-Jährige auch auf ihn sauer geworden wäre, wenn er sich eingemischt hätte.

Der 17-jährige Angeklagte sagte aus, er sei stark alkoholisiert gewesen und habe eigentlich nur nach Hause gewollt. Die meiste Zeit habe er mit dem Kopf auf dem Tisch gelegen, weil es ihm schlecht gegangen sei. Von dem Geschehen habe er daher nur wenig mitbekommen. Zudem habe er Angst gehabt, dass auch ihm etwas passieren könnte.

Eine Polizistin, die das Opfer an der Notrufsäule antraf, beschrieb ihn als verängstigt, als ob er noch immer Angst hätte, dass ihm etwas zustoßen könnte. Ein Polizist, der ebenfalls vor Gericht aussagte, beschrieb den jungen Mann als „stark traumatisiert“ und „fast apathisch“. Er habe einen Eindruck gemacht, „als habe er starke Qualen erlitten“.

Für den Prozess sind fünf Verhandlungstage angesetzt.

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