Im Weserbergland läuft derzeit eine Messaktion, die die Radonbelastung in Wohngebäuden untersucht. Das radioaktive Edelgas Radon ist unsichtbar, geruchs- und geschmacklos und kann, wie das Bundesamt für Strahlenschutz berichtet, nach dem Rauchen eine der häufigsten Ursachen für Lungenkrebs sein. Daher bietet das Land Niedersachsen bis Ende des Monats kostenlose Messungen in den Landkreisen Hameln-Pyrmont und Holzminden an. Wie der zuständige Landesbetrieb mitteilte, gibt es in der Region ergiebige Radon-Quellen im Untergrund.
Die teilnehmenden Haushalte erhalten vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) kleine Messgeräte, sogenannte Dosimeter. Diese unkomplizierten Geräte sammeln über zwölf Monate automatisch Daten, die wichtige Erkenntnisse für die Gesundheit liefern, so Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne), der aus Holzminden stammt. Die Zeit berichtete am 15. November 2024 über die Messaktion (https://www.zeit.de/news/2024-11/15/radioaktives-radon-in-gebaeuden-messaktion-im-weserbergland).
Eine ähnliche Messkampagne im Südharz mit über 900 teilnehmenden Haushalten zeigte, dass in 84 Prozent der untersuchten Gebäude die Radonbelastung unbedenklich war. Die aktuelle Aktion soll dazu beitragen, die Radon-Vorkommen in Niedersachsen genauer zu erfassen.
Radon entsteht überall im Erdboden. Bereits kleinste Undichtigkeiten im Fundament eines Gebäudes können ausreichen, um das Gas eindringen zu lassen. Bei unzureichender Belüftung kann es sich laut NLWKN in Innenräumen, vor allem in Kellern und Erdgeschossen, anreichern.
Das Bundesamt für Strahlenschutz betont, dass Radon nach dem Rauchen eine der häufigsten Ursachen für Lungenkrebs ist. Da das Gas geruch-, farb- und geschmacklos ist, bleibt eine erhöhte Konzentration oft unbemerkt. Deshalb sind Messungen, wie sie jetzt im Weserbergland stattfinden, wichtig, um die Bevölkerung zu schützen.