Der Vorstandsvorsitzende der Rheinenergie, Andreas Feicht, hat sich in die Debatte um den Ausbau des Stromnetzes eingemischt und plädiert für eine verstärkte Nutzung von Freileitungen anstelle von Erdkabeln. Wie die Zeit berichtet, argumentiert Feicht, dass Erdkabel deutlich höhere Kosten verursachen, sowohl bei der Verlegung als auch im Betrieb. (Zeit Online, 12.11.2024). Diese Aussage tätigte er bei einer Veranstaltung der Wirtschaftspublizistischen Vereinigung in Düsseldorf. Als Beispiel nannte er die aufwendige Verlegung von Muffen bei Erdkabeln, die die Lebensdauer der Kabel im Vergleich zu Freileitungen reduziere und somit langfristig zu höheren Betriebskosten führe. Ähnliche Informationen wurden auch von der dpa verbreitet und beispielsweise von der Süddeutschen Zeitung aufgegriffen (Süddeutsche Zeitung, 12.11.2024).
Feicht, der seit August 2022 an der Spitze des Kölner Energieversorgers steht, war zuvor Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium unter Peter Altmaier (CDU). Die Rheinenergie zählt zu den größten kommunalen Energieversorgern in Deutschland.
Obwohl er sich für zukünftige Projekte für Freileitungen ausspricht, betonte Feicht, dass bereits laufende Erdkabelprojekte wie Südlink oder Südostlink fortgeführt werden sollten. Er sieht die Entscheidung über die Art der Leitungsverlegung als politische Frage, bei der die betroffenen Bundesländer eine entscheidende Rolle spielen müssten. Sie sollten ihrer Verantwortung gerecht werden und einen Beitrag zur Kostenreduzierung leisten, so Feicht.
Diese Position deckt sich mit den jüngsten Vorschlägen der Unionsfraktion. Auch die Union befürwortet den verstärkten Einsatz von Freileitungen bei der Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung, wenn dies Kosten- und Zeitvorteile bringt. Das Motto lautet: „Oberirdisch wo möglich – unterirdisch wo nötig“.
Der Ausbau der Übertragungsnetze ist ein zentraler Bestandteil der Energiewende. Tausende Kilometer neuer Stromleitungen sind notwendig, um den im Norden Deutschlands erzeugten Windstrom in den Süden zu transportieren. Derzeit gilt seit 2016 der Vorrang für Erdkabel, der eingeführt wurde, um die Akzeptanz für den Netzausbau in der Bevölkerung zu erhöhen. Die Kosten für den Netzausbau werden über die Netzentgelte auf alle Stromkunden umgelegt. Die höheren Kosten von Erdkabeln im Vergleich zu Freileitungen werden somit von den Verbrauchern getragen. Die Diskussion um die Kosten des Netzausbaus und die optimale Art der Leitungsverlegung wird angesichts der ambitionierten Ziele der Energiewende weiter anhalten.
Zusätzlich zu den bereits genannten Quellen wurden auch Informationen aus folgenden Quellen für den Artikel verwendet: