19.10.2024
Rückgang der Überstunden bei der Polizei in Mecklenburg-Vorpommern und die Herausforderungen der Personalsituation

Mehrarbeit: Zahl der Überstunden bei der Polizei in MV leicht gesunken

Im Jahr 2023 wurde ein bemerkenswerter Rückgang der Überstunden bei der Polizei in Mecklenburg-Vorpommern festgestellt. Laut aktuellen Berichten des Innenministeriums in Schwerin betrug die Gesamtzahl der geleisteten Überstunden Ende 2023 knapp 3.000 Stunden. Dies stellt einen Rückgang von etwa 370 Stunden im Vergleich zum ersten Halbjahr des Vorjahres dar. Diese Entwicklung wirft Fragen zur Arbeitsbelastung und Personalsituation bei der Polizei auf und spiegelt die Herausforderungen wider, mit denen die Beamten in der Region konfrontiert sind.

Personalstand und Stellenbesetzung

Zum 1. Juli 2024 waren bei der Polizei in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt rund 5.900 Mitarbeiter beschäftigt. Diese Zahl zeigt einen leichten Rückgang von 65 Beamten im Vergleich zum 1. Januar des gleichen Jahres. Derzeit sind etwa 300 Stellen unbesetzt, was auf einen anhaltenden Mangel an Personal in der Region hinweist. Ein Sprecher des Innenministeriums erklärte, dass die Zahl der freien Stellen durch erhöhte Einstellungen in den Vorbereitungsdienst seit 2016 sukzessive abgebaut werden soll.

Arbeitsbelastung und Herausforderungen

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) äußerte Bedenken hinsichtlich der hohen Arbeitsbelastung der Beamten. Christian Schumacher, der Landesvorsitzende der GdP, betonte, dass die Fußball-Europameisterschaft im vergangenen Jahr die Schwierigkeiten verdeutlicht habe, die durch die angespannte Personalsituation verursacht wurden. Viele Polizisten wurden zur Sicherstellung der Sicherheit bei den Spielen bundesweit eingesetzt, was die ohnehin schon dünne Personaldecke weiter belastete.

Schumacher wies darauf hin, dass die Polizei in Mecklenburg-Vorpommern auch nach der Europameisterschaft keine Atempause erhalten werde. Während der Sommermonate und in der Urlaubszeit sind zahlreiche zusätzliche Einsätze nötig, um Festivals und andere Veranstaltungen abzusichern. Dies führt zu einer weiteren Erhöhung der Arbeitsbelastung für die Beamten.

Forderungen nach mehr Ressourcen

In Anbetracht der angespannten Situation forderte die GdP von der Landesregierung eine Erhöhung der finanziellen Mittel für die Polizei. Es wird argumentiert, dass zusätzliche Ressourcen notwendig sind, um die Arbeitsbedingungen der Polizisten zu verbessern und die öffentliche Sicherheit in Mecklenburg-Vorpommern zu gewährleisten. Die Gewerkschaft fordert, dass die Landesregierung die Bedeutung einer gut ausgestatteten und personell ausreichenden Polizei anerkennt.

Ausblick

Die aktuelle Entwicklung der Überstunden und die damit verbundene Personaldecke bei der Polizei in Mecklenburg-Vorpommern sind von großer Bedeutung für die zukünftige Sicherheit und Ordnung in der Region. Der Rückgang der Überstunden könnte als positiver Schritt gewertet werden, jedoch bleibt die hohe Arbeitsbelastung und der Mangel an Personal eine Herausforderung, die weitere Aufmerksamkeit erfordert. Die Landesregierung ist gefordert, Maßnahmen zu ergreifen, um die Situation zu verbessern und die Polizei in ihrer wichtigen Arbeit zu unterstützen.

Abschließend bleibt abzuwarten, wie sich die Personalpolitik der Landesregierung in den kommenden Jahren entwickeln wird und ob die erforderlichen Ressourcen bereitgestellt werden, um eine adäquate Polizeiarbeit in Mecklenburg-Vorpommern sicherzustellen.

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