September 28, 2024
Russischer Angriff auf Krankenhaus in Sumy fordert zahlreiche Opfer

Am Samstagmorgen wurde ein Krankenhaus in der ukrainischen Stadt Sumy Ziel eines russischen Angriffs. Mindestens neun Menschen wurden dabei getötet und weitere zwölf verletzt, wie die örtlichen Behörden mitteilten. Der Angriff ereignete sich in den frühen Morgenstunden und richtete schwere Schäden an dem Krankenhausgebäude an.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verurteilte den Angriff scharf und warf Russland vor, einen "Krieg gegen Krankenhäuser" zu führen. Auch der ukrainische Regierungschef Denys Schmygal bezeichnete den Angriff als "weiteren Beweis für Russlands Kriegsverbrechen".

Nach Angaben Selenskyjs wurde das Krankenhaus mit Schahed-Drohnen iranischer Bauart angegriffen. Der ukrainische Innenminister Igor Klymenko erklärte, Russland habe die Klinik zweimal beschossen. Der erste Angriff habe sich am Morgen ereignet, als sich 86 Patienten und 38 Mitarbeiter in dem Krankenhaus befanden. Dabei sei ein Mensch getötet und mehrere Stockwerke des Gebäudes beschädigt worden.

Das Krankenhaus habe daraufhin mit der Evakuierung von Patienten und Personal begonnen. Der zweite Angriff sei knapp eine Stunde später erfolgt, als Rettungskräfte, Polizei und freiwillige Helfer am Krankenhaus eingetroffen waren, um bei den Aufräumarbeiten zu helfen. Unter den Toten sei auch ein Polizist, ein weiterer Polizist sei verletzt worden.

Augenzeugenberichten zufolge ereignete sich der zweite Angriff, während noch immer Menschen aus dem Krankenhaus evakuiert wurden. Ein von ehrenamtlichen Helfern veröffentlichtes Video zeigte dichte Rauchwolken und Explosionen. "Die Menschen liegen tot auf den Straßen", sagte ein Helfer. "Wir haben wie durch ein Wunder überlebt, als wir den Eingangsbereich des Gebäudes betraten."

Von den Behörden veröffentlichte Fotos zeigten den zerstörten Eingang des vierstöckigen Krankenhauses und das teilweise heruntergerissene Dach. Vor der Klinik lagen Leichensäcke auf dem Bürgersteig. Der Direktor des Krankenhauses sagte im öffentlich-rechtlichen Rundfunk, der Aufnahmebereich, die Unfallchirurgie und der vierte Stock des Gebäudes seien zerstört worden.

Die Stadt Sumy liegt in der Nähe der russischen Region Kursk, in der die Ukraine im August eine Offensive gestartet hatte. Ein Ziel der Offensive war die Schaffung einer Pufferzone auf russischem Gebiet, um die ukrainische Bevölkerung vor Angriffen zu schützen. Moskau antwortete auf den Vorstoß mit Luftangriffen.

Der Angriff auf das Krankenhaus in Sumy ist der jüngste in einer Reihe von Angriffen auf zivile Ziele in der Ukraine. Laut Erhebungen der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hat Russland seit Beginn seines Angriffskrieges mindestens 1736 Gesundheitseinrichtungen in der Ukraine angegriffen.

Der Angriff wurde international scharf verurteilt. Die Vereinten Nationen forderten eine unabhängige Untersuchung des Vorfalls. Die Europäische Union kündigte an, weitere Sanktionen gegen Russland zu prüfen.

Der Angriff auf das Krankenhaus in Sumy zeigt einmal mehr die Brutalität des Krieges in der Ukraine und die Missachtung des internationalen Völkerrechts durch Russland. Zivile Ziele, insbesondere Gesundheitseinrichtungen, genießen besonderen Schutz und dürfen nicht angegriffen werden.

Die FAZ berichtet in ihrem Ukraine-Liveblog aktuell über die Ereignisse.

Quelle: https://www.faz.net/aktuell/politik/ukraine/ukraine-liveticker-tote-nach-russischem-angriff-auf-krankenhaus-in-sumy-faz-19030454.html

Weitere Quellen:

- https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-samstag-432.html

- https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/ukraine-russland-konflikt-blog-100.html

- https://www.zeit.de/politik/ausland/ukraine-krieg-news-liveblog

- https://www.ard-text.de/mobil/152

- https://www.noz.de/deutschland-welt/ukraine-krieg/artikel/ukraine-krieg-tote-durch-russischen-angriff-auf-krankenhaus-45283969

- https://www.stern.de/news/ukraine-meldet-mindestens-neun-tote-bei-russischem-angriff-auf-krankenhaus-35103494.html?utm_campaign=alle&utm_medium=rss-feed&utm_source=standard

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