Das US-Verteidigungsministerium hat betont gelassen auf ein russisches Übungsmanöver mit strategischen Atomwaffen reagiert, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) am 30.10.2024 berichtete. Ein Sprecher des Pentagons bezeichnete die Übung als planmäßig und betonte, es handle sich um "keine Überraschung". Es gebe aktuell keine Anzeichen für eine veränderte russische Haltung zum Einsatz von Atomwaffen, die eine Anpassung der amerikanischen Strategie erforderlich machen würde.
Präsident Wladimir Putin hatte zuvor die Durchführung des Manövers bekannt gegeben und bekräftigt, der Einsatz von Atomwaffen sei das äußerste Mittel zur Gewährleistung der russischen Sicherheit. Laut Kreml verfolgte Putin die Übung per Videoschalte und kündigte Tests von Raketenstarts an. Gleichzeitig betonte er, Russland werde sich nicht auf ein nukleares Wettrüsten einlassen, aber seine strategischen Streitkräfte weiter modernisieren. Die dafür notwendigen Ressourcen seien vorhanden, so Putin. Russische Interkontinentalraketten würden entsprechend ausgerüstet, um gegnerische Abwehrsysteme überwinden zu können.
Wie die FAZ weiter ausführt, hat der Ukraine-Krieg die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen Russland und dem Westen weiter verschärft. Putin hatte im Kriegsverlauf wiederholt öffentlich an die Möglichkeit eines russischen Atomwaffeneinsatzes im Falle einer existenziellen Bedrohung erinnert. Diese Drohungen zielen laut Experten vor allem darauf ab, westliche Staaten von der Unterstützung der Ukraine abzuhalten.
Das ukrainische Militär berichtet von einer weiterhin angespannten Lage im Osten des Landes, insbesondere in den Gebieten um Kupjansk und Kurachowe. Der Generalstab in Kiew meldete 158 Gefechte innerhalb eines Tages. In der Region um Kupjansk, einem strategisch wichtigen Eisenbahnknoten, sollen russische Truppen 22 Vorstöße unternommen haben, von denen 17 abgewehrt wurden. Auch im Raum Kurachowe dauerten die Kämpfe an. Von den 42 gemeldeten Gefechten seien 32 abgewehrt worden. Im benachbarten Frontabschnitt Pokrowsk wird von Kämpfen um die Stadt Selydowe berichtet, deren Einnahme das russische Militär zuvor verkündet hatte. Die Angaben beider Kriegsparteien sind jedoch schwer unabhängig zu überprüfen.
Kulturstaatsministerin Claudia Roth zeigte sich bei einem Besuch in Odessa betroffen von den Zerstörungen. "Das ist ein Krieg, der sich auch ganz gezielt gegen die Kultur richtet, gegen die kulturelle Identität der Ukraine", sagte sie der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Roth besichtigte unter anderem die beschädigte Verklärungskathedrale, das Haus der Wissenschaftler und das Literaturmuseum.
Beide Seiten meldeten in der Nacht erneut Drohnenangriffe. Russische Behörden berichteten von Stromausfällen in sechs Ortschaften der Grenzregion Belgorod nach einer Drohnenattacke. Tote oder Verletzte gab es laut Angaben keine. Auch in den Regionen Kursk und Brjansk wurde Luftalarm ausgelöst. In Brjansk soll die Luftabwehr eine Drohne abgeschossen haben. In der Ukraine wurde ebenfalls in mehreren Regionen Luftalarm ausgelöst. Die ukrainische Luftabwehr meldete Angriffe mit iranischen Kamikaze-Drohnen vom Typ Shahed sowohl aus nördlicher als auch aus südlicher Richtung.
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