Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, hat Russland die Gaslieferungen an Österreich eingestellt. Die OMV-Sprecherin Sylvia Shin bestätigte den Lieferstopp am Morgen. Dieser Schritt kommt nach einem Rechtsstreit zwischen der OMV und Gazprom, in dem der OMV Schadenersatz in Höhe von 230 Millionen Euro zugesprochen wurde. Bereits am Freitagabend hatte Bundeskanzler Karl Nehammer auf X versichert: „Niemand wird im Winter frieren.“
Gazprom hatte den Lieferstopp mit einer Vorwarnzeit von nur zwölf Stunden für Samstag, 6:00 Uhr, angekündigt. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-11/16/russische-gaslieferung-an-oesterreich-sind-gestoppt) berichtet, steht der Lieferstopp im Zusammenhang mit einem Rechtsstreit zwischen den beiden Unternehmen über Lieferunterbrechungen.
Die OMV hatte angekündigt, den Schadenersatz mit laufenden Gazprom-Lieferungen zu verrechnen und sich auf einen möglichen Lieferstopp vorbereitet. Bundeskanzler Nehammer betonte, Österreich lasse sich nicht erpressen und habe vorgesorgt. Die Gasspeicher seien gut gefüllt. Moskau habe versucht, Österreich im Zuge des Ukraine-Krieges und der EU-Sanktionen gegen Russland unter Druck zu setzen. Österreich zählte neben Ungarn und der Slowakei zu den wenigen EU-Ländern, die noch Gas aus Russland bezogen – rund 80 Prozent der österreichischen Gasimporte stammten aus Russland.
Österreich hat, dpa zufolge, alternative Lieferanten gefunden und die Gasspeicher sind zu Beginn des Winters zu rund 90 Prozent gefüllt. Diese Menge reiche für etwa ein Jahr. Das alternative Gas soll aus Norwegen, aus eigener Produktion oder als Flüssigerdgas per Schiff über Deutschland oder Italien kommen. Die Gasspeicher in Deutschland sind laut Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz zu über 95 Prozent gefüllt.
Der Lieferstopp markiert einen weiteren Schritt in der Abkehr Österreichs von russischen Gaslieferungen. Die bereits laufenden Bemühungen zur Diversifizierung der Energiequellen werden durch diesen Schritt weiter intensiviert. Die Versorgungssicherheit Österreichs für den kommenden Winter scheint, nach Aussagen der Regierung, gewährleistet.
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