Das Saarland plant eine grundlegende Überarbeitung seiner Landesbauordnung (LBO) mit dem Ziel, Bauvorhaben zu beschleunigen und gleichzeitig den Nachhaltigkeitsaspekt zu stärken. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-11/26/bauen-im-saarland-soll-schneller-und-nachhaltiger-werden) berichtet, präsentierte Innen- und Bauminister Reinhold Jost (SPD) die Kernpunkte der neuen LBO, die voraussichtlich im ersten Quartal 2025 in Kraft treten soll.
Die reformierte LBO legt den Fokus auf klimafreundliches und effizientes Bauen. Ein zentraler Bestandteil ist die Einführung einer Solarpflicht für neue Gewerbegebäude und größere Dachsanierungen. Dächer mit einer Fläche von über 100 Quadratmetern müssen zu mindestens 60 Prozent mit Photovoltaikanlagen ausgestattet werden. Bei Neubauten und Sanierungen ab 50 Quadratmetern muss die Dachkonstruktion so stabil sein, dass eine spätere Installation von Solaranlagen problemlos möglich ist. Laut Jost gilt diese Solarpflicht auch für öffentliche Gebäude. Die Süddeutsche Zeitung (https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/neue-landesbauordnung-bauen-im-saarland-soll-schneller-und-nachhaltiger-werden-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-241126-930-300101) berichtet, dass das Saarland mit der Novellierung der LBO nicht nur Bauherren entlasten, sondern auch einen Beitrag zu den Klimazielen leisten will.
Zur Beschleunigung von Bauprozessen soll die Bearbeitungszeit für Baugenehmigungen auf zehn Wochen reduziert werden. Die Einführung von Typengenehmigungen soll serielles Bauen und die Verwendung von Holz im Bauwesen vereinfachen. Auch im Bereich Brandschutz sind Vereinfachungen vorgesehen. Das bisherige Sechsaugenprinzip wird durch ein Vieraugenprinzip ersetzt. Das Gutachten eines vereidigten Sachverständigen für Brandschutzfragen soll künftig bindend sein und eine erneute Prüfung durch die Genehmigungsbehörde überflüssig machen.
Die neue LBO gibt den Kommunen mehr Entscheidungsfreiheit in Bezug auf die Stellplatzpflicht. Sie können zukünftig selbst bestimmen, ob und in welchem Umfang Stellplätze bei Neubauten von Wohnungen und Wohnheimen vorgeschrieben werden. Diese Änderung soll die Flächenversiegelung reduzieren und den Wohnungsbau fördern. Wie nachhaltigkeits.team (https://nachhaltigkeits.team/branche-begruesst-neue-landesbauordnung/) meldet, begrüßen Vertreter der Architekten und der Bauwirtschaft die geplante Novellierung. Auch der Trierische Volksfreund (https://www.volksfreund.de/region/rheinland-pfalz/bauen-im-saarland-soll-schneller-und-nachhaltiger-werden_aid-121512651) berichtet über die geplante Reform und die damit verbundenen Ziele.
Bereits 2021 startete die saarländische Landesregierung ein Modellprojekt, um das Bewertungssystem des Bundes für nachhaltiges Bauen (BNB) zu testen, wie auf saarland.de (https://www.saarland.de/mibs/DE/aktuelles/newsletter/medieninformationen/_documents/2021/pm136_2021-10-05-LPK-nachhaltig-Bauen) nachzulesen ist. Dabei stehen nicht nur ökologische Aspekte im Vordergrund, sondern auch die langfristigen Kosten und die Zufriedenheit der Gebäudenutzer.