Wie die Zeit eine Meldung der Deutschen Presse-Agentur wiedergab, plant das Saarland eine Ausweitung seiner Frankreich-Strategie. Zehn Jahre nach dem Start soll die Strategie nicht nur geografisch auf die gesamte Frankophonie ausgedehnt werden, sondern auch stärker den Alltag der Saarländerinnen und Saarländer einbeziehen.
Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) erklärte dazu: "Mit der neuen Strategie wollen wir uns thematisch noch breiter aufstellen und gleichzeitig mehr niedrigschwellige Maßnahmen mit spürbarer Wirkung umsetzen." Die Neuausrichtung basiere auf Analysen und Vorschlägen einer Expertenkommission.
Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtete, war das ursprüngliche Ziel der 2014 gestarteten Strategie, das Saarland bis 2043 zu einer zweisprachigen Region zu entwickeln, in der Französisch neben Deutsch als zweite Verkehrs- und Umgangssprache etabliert werden sollte. Damit wäre das Saarland das einzige vollständig mehrsprachige Bundesland Deutschlands geworden.
Der Chef der Staatskanzlei und Europabevollmächtigte David Lindemann betonte, dass in den vergangenen zehn Jahren der Fokus vor allem auf Sprache und Sprachvermittlung gelegen habe. Dabei sei viel erreicht worden - das Erlernen der französischen Sprache im Saarland sei auf einem weit überdurchschnittlichen und konstant guten Niveau.
Laut Rehlinger soll die Sprache weiterhin eine große Rolle spielen. Allerdings sei klar, dass es sich um mehr als eine reine "Französisch-Strategie" handle. Künftig sollen auch Schwerpunkte in Bereichen wie Wirtschaft, Arbeit, Energieversorgung, Mobilität, Digitalisierung, Gesundheitswirtschaft und Sicherheit gesetzt werden.
Wie die BBC seinerzeit berichtete, war die ursprüngliche Strategie auch darauf ausgelegt, Unternehmen ins Saarland zu locken. Die Region, die früher stark vom Bergbau abhängig war, wollte sich als "unverzichtbare Brücke nach Deutschland und Tor nach Frankreich" positionieren.
Das weitere Vorgehen soll am 20. März, dem Internationalen Tag der Frankophonie, mit der ersten "Feuille de Route" aus der neuen Strategie vorgestellt werden. Darin werden die konkreten Maßnahmen für die nächsten zwei bis drei Jahre festgelegt.
Quellen: