Das Schütteltrauma, auch Schütteltrauma-Syndrom genannt, ist eine schwerwiegende Form der Kindesmisshandlung, die vor allem Säuglinge und Kleinkinder betrifft. Wie die Zeit eine Meldung der Deutschen Presse-Agentur wiedergab, kann das gewaltsame Schütteln für Kinder bis über zwei Jahre noch lebensgefährlich sein.
Beim Schütteln wird das Gehirn des Kindes im Schädel hin- und hergeworfen. Dabei können Blutgefäße und Nervenbahnen reißen, was zu schweren Hirnschäden führt. Laut Joachim Türk vom Kinderschutzbund Rheinland-Pfalz sterben 10 bis 30 Prozent der geschüttelten Kinder an den Folgen. Weitere 50 Prozent überleben mit geistigen und körperlichen Behinderungen. Nur 10 bis 20 Prozent bleiben ohne Schäden.
Wie vom Standard berichtet, ist das Schütteltrauma die häufigste nicht natürliche Todesursache bei Säuglingen und Kleinkindern. Schätzungen für Deutschland gehen von 100 bis 200 Fällen pro Jahr aus. Risikofaktoren sind unter anderem Überforderung der Eltern, niedriger sozioökonomischer Status und Alkohol- oder Drogenmissbrauch in der Familie. Allerdings kommt das Schütteltrauma in allen gesellschaftlichen Schichten vor.
Experten empfehlen, bei Überforderung das schreiende Baby an einen sicheren Ort wie sein Bett zu legen, das Zimmer zu verlassen und sich zu sammeln. Hilfe kann man sich beim Kinderschutzbund holen. In einigen Bundesländern wie Hamburg und Niedersachsen gibt es bereits Aufklärungskampagnen, um auf die Gefahren des Schüttelns hinzuweisen.
Die Behandlung von Kindern mit Schütteltrauma sollte in spezialisierten Traumazentren mit Expertise im Kindesalter erfolgen. Laut einer Studie, über die in der Zeitschrift "Der Unfallchirurg" berichtet wurde, ist der operative Aufwand geringer und die Zahl der Milzentfernungen niedriger, wenn Kinderchirurgen an der Versorgung beteiligt sind.
Das Schütteltrauma bei Kleinkindern ist eine schwerwiegende Form der Kindesmisshandlung mit oft fatalen Folgen. Aufklärung, Prävention und spezialisierte medizinische Versorgung sind wichtige Ansatzpunkte, um Kinder davor zu schützen.
Verwendete Quellen: https://www.zeit.de/news/2025-01/22/schuetteln-ist-auch-fuer-kleinkinder-lebensgefaehrlich https://www.aerzteblatt.de/archiv/63917/Das-Schuetteltrauma-Syndrom https://www.thieme-connect.de/products/ejournals/abstract/10.1055/s-0042-107882 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28357479