21.1.2025
Himmelstadt: Schleuse nach Schiffsunfall gesperrt

Schiffsunfall in Himmelstadt: Schleuse am Main weiterhin gesperrt

Nach einem folgenschweren Schiffsunfall an der Schleuse Himmelstadt im Landkreis Main-Spessart bleibt die Schifffahrt auf dem Main vorerst eingestellt. Wie das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) mitteilte, wird die Sperrung voraussichtlich noch bis mindestens Mittwochmittag andauern.

Baggerarm kollidiert mit Fußgängersteg

Der Unfall ereignete sich am Montagnachmittag, als ein Arbeitsschiff des WSA in die Schleusenkammer einfuhr. Dabei blieb der Arm eines auf dem Schiff montierten Baggers an einem Fußgängersteg über der Schleuse hängen. Wie die Wasserschutzpolizei berichtet, wurde der Steg durch den Aufprall um etwa 1,40 Meter verschoben und drohte zeitweise einzustürzen. Mit Hilfe eines 130-Tonnen-Autokrans konnte der Steg gesichert und wieder in seine ursprüngliche Position gebracht werden.

Stromausfall in umliegenden Gemeinden

Durch die Kollision wurden auch Stromkabel beschädigt, die an dem Steg verliefen. Wie das Main-Echo berichtet, kam es zu einem Kurzschluss und einem Brand an den Kabeln, den die Feuerwehr löschen musste. In der Folge fiel in rund 1.000 Haushalten in Karlstadt, Himmelstadt und Zellingen für etwa eine Stunde der Strom aus. Laut Radio Gong waren sämtliche Haushalte in Himmelstadt sowie Teile von Zellingen und Karlstadt betroffen.

Schifffahrt eingestellt - Güterschiffe müssen warten

Aufgrund der notwendigen Reparatur- und Prüfarbeiten bleibt die Schleuse Himmelstadt vorerst gesperrt. Wie der BR berichtet, müssen aktuell etwa zehn Güterschiffe warten, bis sie ihre Fahrt in Richtung Schweinfurt bzw. Aschaffenburg fortsetzen können. Ein Sprecher des WSA bezeichnete dies gegenüber der Zeit als "verhältnismäßig wenig Verkehr".

Schadenshöhe noch unklar

Die genaue Schadenshöhe ist derzeit noch nicht bekannt. Ersten Schätzungen zufolge beläuft sich allein der Schaden am Fußgängersteg auf rund 150.000 Euro, wie ein WSA-Sprecher der Frankfurter Allgemeinen Zeitung mitteilte. Hinzu kommen noch Schäden an der technischen Infrastruktur und dem Bagger selbst. Die Wasserschutzpolizei hat die Ermittlungen zur Unfallursache aufgenommen.

Vor einer Wiederaufnahme des Schleusenbetriebs müssen laut WSA zunächst alle Kabel und technischen Einrichtungen am Steg überprüft und gegebenenfalls repariert werden. Erst dann kann entschieden werden, ob nur Teile des Stegs ersetzt werden müssen oder ob ein kompletter Austausch nötig ist.

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