Die Landesregierung von Sachsen-Anhalt hat Pläne vorgestellt, um die Ausbildung von Zahnmedizinern im Bundesland deutlich auszubauen. Wie die Zeit unter Berufung auf eine Meldung der Deutschen Presse-Agentur berichtet, sollen an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg zehn zusätzliche Studienplätze für Zahnmedizin geschaffen werden.
Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU), Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) und Wissenschaftsminister Armin Willingmann (SPD) verkündeten die Pläne nach einer Kabinettssitzung, bei der auch Vertreter des Gesundheitswesens anwesend waren. Derzeit gibt es in Halle pro Jahr 40 Studienplätze im Bereich Zahnmedizin.
Neben der Aufstockung in Halle sollen laut der Zeit-Meldung auch zehn weitere Studienplätze über ein Kooperationsprojekt mit der ungarischen Universität Pécs finanziert werden. Die Mittel dafür sollen aus dem Landeshaushalt kommen. An der Universität Pécs gibt es bereits 12 jährliche Studienplätze, die von der Kassenzahnärztlichen Vereinigung finanziert werden.
Ein interessanter Aspekt des Kooperationsprogramms mit Ungarn ist, dass die Zulassungsbedingungen dort weniger streng sind als in Deutschland. Wie die Zeit berichtet, ist an der Universität Pécs auch mit einem Notendurchschnitt von bis zu 2,6 ein Zahnmedizinstudium möglich. Im Gegenzug verpflichten sich die Stipendiaten jedoch, nach dem Studium mindestens fünf Jahre in Sachsen-Anhalt als Zahnärzte zu arbeiten.
Diese Maßnahme zielt offensichtlich darauf ab, dem Mangel an Zahnärzten in Sachsen-Anhalt entgegenzuwirken und junge Mediziner langfristig an das Bundesland zu binden.
Die Ausweitung der Studienplätze für Zahnmedizin scheint Teil einer breiteren Strategie der Landesregierung zu sein, um dem Ärztemangel in Sachsen-Anhalt zu begegnen. Wie die Ärzte Zeitung berichtet, gibt es bereits seit einigen Jahren verschiedene Förderprogramme, um Medizinstudenten und angehende Ärzte für eine Tätigkeit im Bundesland zu gewinnen.
So werden laut der Ärzte Zeitung beispielsweise Stipendien für Medizinstudierende angeboten, die sich verpflichten, später als Hausärzte in Sachsen-Anhalt zu praktizieren. Auch einzelne Ausbildungsabschnitte wie Blockpraktika oder das Praktische Jahr werden finanziell gefördert, wenn sie in Sachsen-Anhalt absolviert werden.
Mit dem nun angekündigten Ausbau der Zahnmedizin-Studienplätze setzt die Landesregierung offenbar einen weiteren Baustein ihrer Strategie zur Sicherstellung der medizinischen Versorgung im Land um.
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