Der St.-Pauli-Elbtunnel in Hamburg, auch bekannt als Alter Elbtunnel, ist nicht nur ein wichtiger Verkehrsweg, sondern auch ein bedeutendes Baudenkmal. Die seit vielen Jahren laufenden Sanierungsarbeiten an diesem historischen Bauwerk haben nun eine neue Phase erreicht. Die Wiedereröffnung der zweiten, westlichen Röhre ist für Mitte 2026 geplant. Der Innenausbau der Weströhre hat bereits begonnen, wie Projektleiterin Nele Tewis berichtet.
Die Oströhre des Tunnels wurde bereits bis April 2019 umfassend erneuert. Die grundlegenden Instandsetzungsarbeiten am Bauwerk begannen jedoch schon im Jahr 1994, als die Einfahrten zu den Schachtgebäuden saniert wurden. Der aktuelle Innenausbau umfasst die Verkleidung der Decke und der Seitenwände der Weströhre mit hellen Fliesen, die aus einem Fliesenwerk in Boizenburg/Elbe in Mecklenburg stammen.
Für die vollständige Ausgestaltung der Weströhre werden insgesamt 380.000 Fliesen benötigt. Die kleinen, beigefarbenen Deckenfliesen sind bereits zur Hälfte eingebaut, während auch die Seitenwände teilweise mit größeren, quadratischen Fliesen bedeckt sind. Die Fliesen wurden vom Keramikinstitut Meißen sorgfältig geprüft, um sicherzustellen, dass sie den Denkmalschutzanforderungen entsprechen. Marriet Boutez, eine Denkmalschützerin, erklärt: „Wir suchen die Perfektion im Unperfekten.“ Dies bedeutet, dass nicht alle Fliesen identisch sind, was bei der Sanierung eines Denkmals von Bedeutung ist.
Seit 2003 steht der St.-Pauli-Elbtunnel unter Denkmalschutz, was die Sanierungsarbeiten zusätzlich kompliziert macht. Die Herausforderung besteht darin, die historische Integrität des Bauwerks zu bewahren, während gleichzeitig moderne Standards und Materialien integriert werden. Die Zusammenarbeit mit dem Fliesenwerk in Boizenburg zeigt, wie regionale Unternehmen in die Erhaltung historischer Bauwerke einbezogen werden können.
Die Fliesenproduktion in Boizenburg hat eine lange Tradition und ist bekannt für ihre hochwertigen keramischen Produkte. Das Werk hat bereits die Fliesen für die Oströhre des Tunnels hergestellt, die zwischen 2010 und 2019 saniert wurde. Die aktuelle Produktion umfasst verschiedene Fliesenformate, die speziell für die Anforderungen des Denkmalschutzes entwickelt wurden.
Die Fertigstellung der Weströhre wird mit Spannung erwartet, da der St.-Pauli-Elbtunnel nicht nur eine wichtige Verkehrsader für die Stadt Hamburg darstellt, sondern auch ein beliebtes Ziel für Touristen und Einheimische ist. Die Sanierung des Tunnels ist ein Beispiel für die Bemühungen, historische Bauwerke zu erhalten und gleichzeitig deren Funktionalität für die moderne Nutzung zu gewährleisten.
Die Verantwortlichen hoffen, dass die Wiedereröffnung der Weströhre im Jahr 2026 einen positiven Einfluss auf den Verkehr in Hamburg haben wird und gleichzeitig das kulturelle Erbe der Stadt bewahrt bleibt.
Die Sanierung des Alten Elbtunnels zeigt, wie wichtig es ist, historische Bauwerke zu schützen und gleichzeitig innovative Lösungen für ihre Erhaltung zu finden. Die Verwendung von Fliesen aus Mecklenburg ist ein Schritt in die richtige Richtung, um die Verbindung zwischen Tradition und Moderne zu stärken.
Die Informationen in diesem Artikel basieren auf Berichten der Deutschen Presse-Agentur (dpa) und weiteren Nachrichtenquellen, die die Entwicklungen rund um die Sanierung des Alten Elbtunnels in Hamburg dokumentieren.
