Die ehemalige Grünen-Bundestagsabgeordnete Melis Sekmen tritt für die CDU im Wahlkreis Mannheim zur nächsten Bundestagswahl an. Sie wurde am 30. November 2024 von der Mitgliederversammlung des CDU-Kreisverbands mit einer klaren Mehrheit von 85,71 Prozent der Stimmen nominiert, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) meldet. Zeit Online zufolge war Sekmen die einzige Kandidatin. Dies hatte der Kreisvorsitzende Christian Hötting bereits im Voraus bestätigt.
Die in Mannheim geborene Politikerin mit türkischen Wurzeln zog 2021 über die Landesliste der Grünen in den Bundestag ein. Sie war seit 2011 Mitglied der Grünen und zeitweise Fraktionsvorsitzende im Mannheimer Gemeinderat. Im Sommer 2024 verließ sie die Grünen und trat der CDU bei. Dieser Wechsel wurde prominent von CDU-Chef Friedrich Merz begleitet, wie unter anderem die Stuttgarter Nachrichten berichten.
Bei der Bundestagswahl 2021 unterlag Sekmen im Wahlkreis Mannheim der SPD-Kandidatin Isabel Cademartori, die das Direktmandat gewann. Zuvor hatte Nikolas Löbel (CDU) das Mandat inne, legte es jedoch im März 2021 aufgrund einer Affäre um Maskengeschäfte nieder. Wie verschiedene Medien, darunter die Süddeutsche Zeitung, berichten, ging es dabei um Provisionen in Höhe von etwa 250.000 Euro.
Anfang November 2024 äußerte sich Sekmen in einem Interview mit dem „Mannheimer Morgen“ positiv über ihre neue Partei. Wie n-tv berichtet, sprach sie von einer positiven Aufbruchstimmung in der CDU und lobte Friedrich Merz als Kanzlerkandidaten. Sie kritisierte die Wirtschafts- und Sozialpolitik der amtierenden Bundesregierung. Ähnliche Positionen vertrat sie bereits im Sommer 2024 nach ihrem Parteieintritt, wie Kommunalinfo Mannheim dokumentiert. Dort begründete sie ihren Wechsel unter anderem mit dem neuen Grundsatzprogramm der CDU und dem dort wiedergefundenen „Geist der Leistungsgesellschaft“.
Sekmens Wechsel von den Grünen zur CDU hatte im Sommer für Aufsehen gesorgt. Kommunalinfo Mannheim zitiert eine frühere Aussage Sekmens aus dem Jahr 2017, in der sie den damaligen Wechsel des Grünen Thomas Hornung zur CDU kritisiert und Politikern unterstellt hatte, ihr politisches Engagement für den eigenen Vorteil zu instrumentalisieren.
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