19.10.2024
SPD im Blickpunkt: K-Frage bleibt offen bis 2025

SPD-Kanzlerkandidatur: Müntefering: K-Frage in der SPD noch offen

Die Diskussion um die Kanzlerkandidatur der SPD für die Bundestagswahl 2025 ist nach wie vor ein zentrales Thema innerhalb der Partei. Franz Müntefering, der ehemalige Vorsitzende der SPD und Fraktionschef, äußerte sich kürzlich zu dieser Thematik und betonte, dass die Frage noch nicht zugunsten des amtierenden Bundeskanzlers Olaf Scholz entschieden sei. In einem Interview mit dem „Tagesspiegel“ erklärte Müntefering, dass es innerhalb der SPD klare Gremien und Regeln gebe, die bei solchen Entscheidungen beachtet werden müssen.

Müntefering stellte klar, dass die endgültige Entscheidung über die Kanzlerkandidatur erst auf einem Parteitag im Jahr 2025 getroffen werden wird. „So lange muss man warten, so lange ist die K-Frage offen“, sagte er. Diese Einschätzung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Scholz trotz schwacher Umfragewerte seinen Anspruch auf die Kanzlerkandidatur bekräftigt hat. Scholz äußerte, dass er fest davon ausgehe, dass die SPD und er selbst 2025 ein starkes Mandat erhalten werden, um die nächste Regierung zu führen.

In den aktuellen Umfragen schneidet jedoch der Verteidigungsminister Boris Pistorius besser ab als Scholz. Scholz bezeichnete sich selbst als „Läufer“ mit guter Kondition und versicherte, dass auch Pistorius, wie viele andere, wünsche, dass er erneut als Kanzler antrete. Müntefering erinnerte in diesem Zusammenhang an den legendären SPD-Fraktionschef Herbert Wehner, der stets darauf bedacht war, die Chancen der Partei zu wahren, um nach der Wahl wieder erfolgreich zu sein.

„Bei aller Personalisierung geht es in Parteien um die große Sache: Wie können wir das Zusammenleben der Menschen gut und gerecht organisieren?“, so Müntefering. Er betonte, dass der Kanzlerkandidat derjenige sein sollte, der die besten Chancen hat, diese „große Sache“ umzusetzen. „Das werden die Sozialdemokraten miteinander entscheiden: Wer kann es, wer macht es?“, fügte er hinzu und stellte fest, dass es keinen Grund zur Eile gebe.

Darüber hinaus lobte Müntefering Pistorius für seine Art, sich nicht als „feiner Minister“ zu inszenieren, sondern als „Oberbürgermeister-Typ“, was seiner Meinung nach eine Stärke sei. „Pistorius wirkt dadurch natürlich und ist deshalb für wichtige Ämter im Gespräch. Er verhält sich völlig korrekt“, sagte Müntefering.

Die K-Frage, die in der Vergangenheit oft die Union beschäftigt hat, könnte nun auch für die SPD von Bedeutung werden. Die kommenden Monate werden zeigen, wie sich die Situation innerhalb der Partei entwickelt und welche Entscheidungen letztlich getroffen werden.

Insgesamt bleibt abzuwarten, wie sich die politische Landschaft bis zur Bundestagswahl 2025 verändert und welche Rolle die SPD dabei spielen wird. Die Diskussion um die Kanzlerkandidatur wird sicherlich weiterhin ein zentrales Thema in der politischen Debatte bleiben.

Quellen: Zeit Online, Tagesspiegel, WirtschaftsWoche.

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