Immer mehr Menschen leiden unter Depressionen. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtete am 31.10.2024 über eine Gruppe in München, die regelmäßig gemeinsam läuft, um ihre psychische Gesundheit zu stärken. Der Artikel schildert den Fall eines Studenten, der aufgrund von Stress und Überforderung in eine Depression geriet und wie ihm Sport letztendlich half. Dieser Erfahrungsbericht verdeutlicht die zunehmende Bedeutung von Sport als ergänzende Therapiemaßnahme.
Sport kann eine positive Wirkung auf die Stimmung haben und sogar wie ein Antidepressivum wirken. Wie die Ärzte Zeitung am 03.12.2013 berichtete, unterstützen zahlreiche Studien diese These. Eine Metaanalyse von Dr. Henning Budde und seinem Team von der Medical School Hamburg (MSH) untersuchte 39 Metaanalysen mit insgesamt 142.000 Teilnehmern und kam zu dem Ergebnis, dass Sport einen moderaten Nutzen bei Depressionen hat. Der sogenannte Cohens-d-Wert, ein Maß für den Nutzen von Interventionen, lag bei 0,56, was einen moderaten Nutzen kennzeichnet. Besonders interessant ist die Erkenntnis, dass der Nutzen von Sport bei Depressionen ähnlich groß ist wie der einer medikamentösen oder psychotherapeutischen Behandlung.
Die Wirkungsweise von Sport auf die Psyche ist vielfältig. Ähnlich wie Antidepressiva kann Sport den Serotoninspiegel erhöhen und die noradrenerge Transmission im Gehirn verbessern, so die Vermutung von Budde und seinen Kollegen. Zusätzlich fördert Sport das Wachstum neuer Nervenzellen im limbischen System. Auf Patienten-Information.de, einem Service des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin (ÄZQ), wird im September 2022 erklärt, dass Sport und Bewegung wichtige Bausteine in der Behandlung von Depressionen sein können, da sie nicht nur den Körper, sondern auch die Seele positiv beeinflussen. Es wird betont, dass keine sportlichen Höchstleistungen erforderlich sind, sondern regelmäßige Bewegung im Vordergrund steht.
Medical Tribune berichtete am 4. März 2024 über eine weitere Metaanalyse, die die Wirksamkeit von Sport bei Depressionen bestätigt. Die Studie untersuchte 218 klinische Studien mit über 14.000 Teilnehmern und verglich verschiedene Sportarten wie Gehen, Joggen, Yoga und aerobes Training. Dabei zeigte sich, dass schweißtreibende Sportarten, insbesondere aerobes Training, besonders effektiv bei der Depressionsbekämpfung sind. Interessanterweise waren die Effekte bei Einzel- und Gruppensportarten ähnlich, was darauf hindeutet, dass die positive Wirkung nicht allein auf soziale Kontakte zurückzuführen ist.
Die Süddeutsche Zeitung berichtete am 5. August 2024 ebenfalls über die positive Wirkung von Sport bei Depressionen. Der Artikel beschreibt die Erfahrung eines Familienvaters, der durch Sport aus seiner Depression fand. Es wird betont, dass Bewegung Botschaften an das Gehirn sendet und so die Stimmung verbessern kann. Auch die AOK informiert auf ihrer Webseite über die positiven Effekte von Sport bei Depressionen und gibt Tipps, wie man motiviert bleibt und welche Sportarten geeignet sind. Es wird darauf hingewiesen, dass Sport die Behandlung durch Psychotherapie und Medikamente unterstützen, aber nicht ersetzen kann.
ISPO.com veröffentlichte am 22.08.2022 einen Artikel über Sporttherapien bei psychischen Erkrankungen. Darin wird die Frage gestellt, ob Sport Medikamente ersetzen kann. Es wird berichtet, dass Sport in der Therapie von Depressionen, Angststörungen und Schizophrenie eingesetzt wird und dass Ausdauersportarten wie Joggen und Walken die Stimmung verbessern können. Auch hier wird betont, dass Sport eine Ergänzung zur Therapie sein sollte, aber keine alleinige Behandlung.
Die Klinik Friedenweiler beschreibt auf ihrer Webseite die Auswirkungen von Sport auf Depressionen und nennt verschiedene Sportarten wie Joggen, Yoga, Radfahren und Bogenschießen, die sich positiv auf die Psyche auswirken können. Es wird erklärt, dass Sport negative Gedanken vertreiben, den Selbstwert steigern und den Schlaf verbessern kann.
Schließlich bietet auch ein Artikel im NeuroTransmitter Magazin vom 15. Februar 2022 einen wissenschaftlichen Überblick über die Bedeutung von Bewegung, körperlicher Aktivität und Sport bei depressiven Erkrankungen. Die Publikation fasst den aktuellen Forschungsstand zusammen und erörtert potenzielle Wirkmechanismen sowie Handlungsempfehlungen.
Quellen: