Der Bayerische Landtag hat die Einführung obligatorischer Sprachtests für Kinder im vorletzten Kindergartenjahr beschlossen. Wie die Zeit berichtet, wurde der Gesetzentwurf der CSU/Freie-Wähler-Koalition mit deren Mehrheit verabschiedet. Kinder, denen die Kita bescheinigt, keinen Sprachförderbedarf zu haben, sind von der Testpflicht ausgenommen. Werden Sprachdefizite festgestellt, müssen die Kinder verpflichtend einen Deutsch-Vorkurs in einer entsprechend ausgestatteten Kita besuchen. Reichen die Sprachkenntnisse nach Abschluss des Kurses nicht aus, kann die Einschulung verschoben werden.
Diese Maßnahme ist Teil des Koalitionsvertrags und soll erstmals für die Kinder gelten, die im September 2026 eingeschult werden. Die Eltern werden Anfang 2025 über die Details informiert. Auch die Süddeutsche Zeitung berichtet, dass die Sprachtests erstmals bei den Kindern angewendet werden sollen, die im September 2026 eingeschult werden.
Die Einführung der verpflichtenden Sprachtests ist umstritten. Die Opposition kritisiert das Vorhaben als unausgereift und sieht fehlende finanzielle und personelle Ressourcen für die Deutsch-Vorkurse. Die SPD-Landtagsfraktion bemängelt in einer Pressemitteilung vom 6. November 2024, dass der Gesetzentwurf keine ausreichende Finanzierung der Sprachförderung vorsieht. Auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) fordert, wie Radioeins am 6. November 2024 berichtete, einen Stopp der Sprachtests. Die GEW argumentiert, dass nicht das Wissen um Sprachdefizite fehle, sondern das Personal für die Förderung. Ähnlich argumentieren die Grünen im Bayerischen Landtag. Auf ihrer Webseite verweisen sie auf eine Anfrage an die Staatsregierung, die zeige, dass die Kosten der Sprachtests bei den Kommunen und Kitas hängen bleiben würden. stern.de fasst die Kritik der Opposition zusammen: Mehr Sprachtests allein würden nichts bringen.
Die Staatsregierung verteidigt die Maßnahme. Sie argumentiert, die Sprachtests würden dazu beitragen, die Deutschkenntnisse von Kindern vor der Einschulung zu verbessern und ihnen einen besseren Schulstart zu ermöglichen. Die Mainpost zitiert Ministerpräsident Söder, der sich beeindruckt von Ägyptens Geschichte und den Pyramiden zeigte und sich eine ähnliche Ruhe und Klarheit in der Politik wünscht.
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