Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) hat sich öffentlich von Tesla-Chef Elon Musk distanziert. Wie die Zeit berichtet, äußerte Steinbach im Tagesspiegel seine Bedenken bezüglich Musks politischer Nähe zu dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump. Steinbach kritisierte insbesondere Trumps Wahlsieg als „hochproblematisch“ und betonte, dass er die politischen Ansichten von Musk und Trump nicht teile. Diese Distanzierung folgt auf Berichte, wonach Musk Trump bei der Kürzung von Regierungsausgaben beraten soll. Der Minister habe Musk in mehreren Gesprächen seine abweichende Position deutlich gemacht, wie er dem Tagesspiegel erklärte. Trotz der politischen Differenzen betonte Steinbach weiterhin seine Wertschätzung für Musk als Investor und Innovator.
Wie t-online berichtet, kommunizierten Steinbach und Musk per SMS über ihre unterschiedlichen politischen Ansichten. Der Minister habe Musk deutlich seine Kritik an dessen Unterstützung für Trump und dessen Äußerungen zur AfD mitgeteilt. Trotz der Meinungsverschiedenheiten beschrieb Steinbach den Austausch als sachlich. Beide Seiten hätten am Ende festgestellt, in diesen Punkten nicht übereinzustimmen. Steinbach prognostizierte außerdem, dass Musk sich aufgrund von inhaltlichen Differenzen mit Trump, beispielsweise beim Klimaschutz, bald von seiner Beraterrolle zurückziehen werde.
Steinbachs Kritik an Musk ist nicht neu. Wie der Spiegel in einem Interview mit Armin Laschet berichtet, hatte der ehemalige Kanzlerkandidat Musk bereits als „unkalkulierbar“ bezeichnet und eine zunehmende „Aggressivität und Populismus“ in dessen Auftreten festgestellt. Laschet hatte Musk zuvor bei einem Besuch des Tesla-Werks in Grünheide begleitet.
Die MAZ berichtet, dass die zunehmend extremistischen Äußerungen Musks auch bei anderen Brandenburger Politikern Besorgnis auslösen und Forderungen nach einer Distanzierung laut werden. Die Landesregierung stehe jedoch vor einem Dilemma, da Tesla mit seinem Werk in Grünheide rund 12.000 Arbeitsplätze geschaffen hat.
Die tagesschau berichtet über den Einfluss von Trumps Wahlsieg auf Musks Vermögen. Durch den Kursanstieg der Tesla-Aktie nach der Wahl sei Musks Vermögen um 21 Milliarden Dollar gestiegen. Analysten sehen Tesla als Profiteur von Trumps Handelspolitik, insbesondere durch die angedrohten Strafzölle auf chinesische Importprodukte. Dies könnte Tesla einen Wettbewerbsvorteil gegenüber chinesischen Elektroautoherstellern verschaffen. Die tagesschau spekuliert außerdem über Musks zukünftige Rolle in der Trump-Regierung und dessen möglichen Einfluss auf Behörden, die sein Unternehmensimperium überwachen.
Trotz der politischen Spannungen erwartet Steinbach keine negativen Auswirkungen auf das Tesla-Werk in Grünheide. Wie er gegenüber dpa erklärte, sei das Werk eine von vier Tesla-Fabriken weltweit und werde weiterhin Personal einstellen und die Produktion ausbauen. Steinbach sieht jedoch die Wirtschaftskrise als Herausforderung für Brandenburg, insbesondere im Bereich der Batterieproduktion, wo Investitionen vorerst auf Eis gelegt seien.
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