4.1.2025
Steuerlast von Rentnern steigt 2025 deutlich

Steigende Steuerbelastung für Rentner erwartet

Die Steuerlast für Rentner in Deutschland wird 2025 voraussichtlich spürbar zunehmen. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) meldet, rechnet das Bundesfinanzministerium mit Mehreinnahmen von 4,1 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr. Demnach würde die Steuerbelastung von 58,6 Milliarden Euro auf 62,7 Milliarden Euro steigen. Die FAZ berichtet, dass diese Entwicklung die Einkommensteuer von Personen betrifft, die zusätzlich zu ihrer Rente weitere Einkünfte haben.

Schon in den letzten Jahren stieg die Steuerlast für Rentner kontinuierlich. 2021 flossen 51,4 Milliarden Euro an den Staat, 2022 waren es 54,8 Milliarden Euro und 2023 bereits 55,7 Milliarden Euro. Ein Grund für die steigenden Steuereinnahmen ist die wachsende Anzahl an Rentnern, die steuerpflichtig werden. Laut einer Antwort des Finanzministeriums auf eine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Sahra Wagenknecht (BSW) werden 2025 schätzungsweise rund 73.000 Rentner neu steuerpflichtig. Die Zahl der steuerbelasteten Rentner dürfte damit auf 6,578 Millionen steigen. Rentner, die aufgrund des Grundfreibetrags komplett steuerfrei sind, sind in dieser Zahl nicht enthalten.

Ein weiterer Faktor für die zunehmende Steuerlast ist die geplante Rentenerhöhung zum 1. Juli 2025. Erste Schätzungen vom November 2024 gehen von einer Rentensteigerung um etwa 3,5 Prozent aus. Da die Inflationsrate darunter liegt, dürften Rentner real etwas mehr Geld zur Verfügung haben. Die endgültige Höhe der Rentenerhöhung wird allerdings erst im Frühjahr vom Bundeskabinett festgelegt und ist abhängig von den aktuellen Daten zur Konjunktur und Lohnentwicklung. Wie ntv berichtet, kritisiert Sahra Wagenknecht die steigende Steuerbelastung für Rentner scharf und bezeichnet die Rentensteuer als „Respektlos-Steuer“. Sie fordert Steuerfreiheit für Renten bis 2000 Euro. Auch andere Parteien beschäftigen sich mit dem Thema Rente, so zum Beispiel Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), der die Bedeutung stabiler Renten hervorhebt.

Die Deutsche Rentenversicherung informiert auf ihrer Webseite über die neuen Regelungen zur Rentenbesteuerung. Ziel ist die Angleichung der steuerlichen Behandlung von Renten und Beamtenpensionen. Durch die Umstellung auf die nachgelagerte Besteuerung können Rentenbeiträge zukünftig vollständig vom zu versteuernden Einkommen abgezogen werden. Dafür muss die spätere Rente jedoch voll versteuert werden. Diese Umstellung ist ein langfristiger Prozess, der sich über Jahrzehnte erstreckt. Rentner, die seit 2012 neu in Rente gegangen sind, müssen 64 Prozent ihrer Rente versteuern. Dieser Anteil steigt für jeden neuen Rentnerjahrgang schrittweise an. Aufgrund von Freibeträgen sind aber weiterhin viele Rentner von der Steuer befreit.

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