Im Süden Syriens haben Rebellengruppen laut Berichten die Kontrolle über einen Großteil des Gouvernements Daraa übernommen. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte, die über ein Netzwerk von Informanten im Land verfügt, gibt an, dass lokale Oppositionskräfte etwa 80 Prozent der Region kontrollieren, nachdem Regierungstruppen Stellungen und Stützpunkte aufgegeben hätten. Die Aufständischen fordern Angehörige der syrischen Armee zum Überlaufen auf. (Zeit Online, 06.12.2024)
Daraa hat eine hohe symbolische Bedeutung, da dort im März 2011 die ersten Proteste gegen das Regime begannen, ausgelöst durch die Festnahme von Jugendlichen, die regierungskritische Graffiti gesprüht hatten. (Tagesspiegel, 06.12.2024)
Die jüngsten Entwicklungen bedeuten einen weiteren Gebietsverlust für die syrische Regierung. Bereits am Freitagabend meldete die Beobachtungsstelle die Einnahme der Stadt Suwaida im gleichnamigen Nachbargouvernement durch lokale Aufständische. Dort wurde unter anderem das Zentralgefängnis eingenommen, der Gouverneur floh. (Stern, 06.12.2024)
Diese Ereignisse im Süden des Landes finden zeitgleich mit dem Vormarsch der islamistischen Rebellenallianz Haiat Tahrir al-Scham (HTS) im Norden Syriens statt. Die HTS begann ihre Offensive am 27. November und konnte schnell große Gebiete erobern, teils ohne Kampfhandlungen. Das erklärte Ziel der HTS ist der Sturz der Regierung. (Mindener Tageblatt, 06.12.2024)
Die Kämpfe im Norden Syriens haben sich in den vergangenen Tagen verschärft. Nach der Eroberung von Aleppo und Hama rückt die HTS nun auf Homs, die drittgrößte Stadt Syriens, vor. (Deutsche Welle, 06.12.2024) Homs ist strategisch wichtig aufgrund seiner Lage nahe der libanesischen Grenze und seiner Funktion als bedeutender Verkehrsknotenpunkt. (Tagesschau, 06.12.2024)
Die Kämpfe haben zu einer massiven Fluchtbewegung im Nordwesten Syriens geführt. Mehr als 280.000 Menschen wurden vertrieben, und die UN befürchten, dass diese Zahl auf 1,5 Millionen steigen könnte. (NZZ, 28.11.2024)
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