Zehntausende Volkswagen-Mitarbeiter haben am Montag ihre Arbeit niedergelegt, um für höhere Löhne und den Erhalt ihrer Arbeitsplätze zu kämpfen. Wie die Zeit und die Tagesschau berichten, fanden die Warnstreiks an fast allen deutschen VW-Standorten statt. Auslöser sind die Sparpläne des Konzerns, gegen die sich die IG Metall mobilisiert. In Zwickau startete der Ausstand um 9:30 Uhr, in Wolfsburg und an anderen Standorten um 10:00 Uhr. Allein in Wolfsburg beteiligten sich Tausende an einem Demonstrationszug durch das Stammwerk, so der NDR. Die jeweils zweistündigen Warnstreiks, die in jeder Schicht wiederholt wurden, sollen den Druck auf Volkswagen erhöhen. "Wenn nötig, wird das der härteste Tarifkampf, den Volkswagen je gesehen hat", zitiert der NDR den IG-Metall-Bezirksleiter Thorsten Gröger. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 9. Dezember geplant.
Der Volkswagen-Konzern steckt in Schwierigkeiten und steht unter starkem Spardruck, berichtet der Merkur. Das China-Geschäft schwächelt und die Kernmarke schreibt rote Zahlen. VW fordert daher Lohnkürzungen von zehn Prozent; Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen stehen im Raum. IG Metall und Betriebsrat haben einen alternativen "Zukunftsplan" präsentiert, der Einsparungen ohne Entlassungen und Werksschließungen vorsieht. Die Beschäftigten würden demnach auf Tariferhöhungen und Boni verzichten und ihre Arbeitszeit reduzieren. Volkswagen lehnte diesen Plan jedoch ab, meldet Radio WMW. Betriebsratschefin Daniela Cavallo fordert die Aktionäre auf, sich stärker an der Krisenbewältigung zu beteiligen. "Wir verlangen, dass alle ihren Beitrag leisten", zitierte der NDR Cavallo bei einer Kundgebung.
Der zweistündige Warnstreik dürfte nach Angaben aus Gewerkschaftskreisen zu einem Produktionsausfall von über 1.000 Fahrzeugen geführt haben, berichtet die Tagesschau. Volkswagen hat nach eigenen Angaben Maßnahmen ergriffen, um die Folgen der Arbeitsniederlegungen zu minimieren. Das Werk in Osnabrück ist von den Streiks ausgenommen, da es nicht unter den Haustarifvertrag fällt, so die Tagesschau. Sollte es bis Weihnachten keine Einigung im Tarifstreit geben, droht eine Ausweitung der Streiks im neuen Jahr, was den Konzern teuer zu stehen kommen würde, berichtet der NDR. Laut MDR protestieren die Mitarbeiter mit den Streiks auch gegen die Schließung von VW-Werken. "Wir werden erbittert kämpfen um jeden Arbeitsplatz", zitiert der Merkur den IG Metall Bezirksleiter Dirk Schulze in Zwickau.