1.12.2024
Tarifkonflikt bei VW Eskaliert Warnstreiks Ab Montag

Drohende Streiks bei Volkswagen: Beschäftigte demonstrieren Kampfbereitschaft

Die Tarifverhandlungen bei Volkswagen spitzen sich zu. Hunderte Beschäftigte haben am Wochenende in Zwickau ihre Streikbereitschaft demonstriert. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, versammelten sich die Mitarbeiter in der Nacht zum Sonntag vor dem Werkstor, um mit Punsch und Bratwurst gegen den Verhandlungsverlauf zu protestieren. Betriebsratschef Uwe Kunstmann unterstrich die Dringlichkeit der Lage und kündigte laut dpa an: „Der Worte sind genug gewechselt, ab nächster Woche werden Taten folgen.“ Er rechne damit, dass die IG Metall nächste Woche an allen VW-Standorten zu Warnstreiks aufrufen wird. Zentral sei ein Zukunftspakt mit Beschäftigungs- und Standortsicherung bis mindestens 2035. Eine schnelle Einigung sei zwar erwünscht, aber eine zufriedenstellende Lösung habe Vorrang.

Bereits am Samstagabend hatten IG Metall und Betriebsrat in Wolfsburg symbolisch das Ende der Friedenspflicht erklärt und damit den Weg für Arbeitskämpfe bei Europas größtem Autobauer freigemacht. Verschiedene Medien berichten, dass bereits am Montag erste Warnstreiks an VW-Standorten stattfinden könnten. Im Mittelpunkt des Tarifkonflikts steht die Bezahlung der rund 120.000 Beschäftigten der Volkswagen AG. Die IG Metall fordert Lohnerhöhungen, während VW diese ablehnt und laut news38.de stattdessen eine Lohnkürzung von zehn Prozent verlangt. Zusätzlich drohen Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen. Die Beschäftigungssicherung wurde aufgekündigt. Die IG Metall hat Warnstreiks ab Anfang Dezember angekündigt, konkrete Termine wurden jedoch noch nicht genannt. Marketscreener.com berichtet, dass die Streiks bereits am Montag beginnen und einige Stunden am Tag andauern könnten.

Die NOZ zitiert einen Experten, der die Möglichkeiten und Grenzen von Warnstreiks analysiert. Demnach können die Beschäftigten mit den Arbeitsniederlegungen Druck auf den Konzern ausüben, aber nicht alle Forderungen durchsetzen. Die IG Metall betont auf ihrer Webseite das Recht von Auszubildenden zur Teilnahme an Streiks und Warnstreiks. Auch Auszubildende seien von den Tarifverhandlungen betroffen und dürften sich für ihre Rechte einsetzen. Während eines Warnstreiks dürfe der Arbeitgeber zwar anteilig die Ausbildungsvergütung kürzen, bei einem unbefristeten Streik erhalten Gewerkschaftsmitglieder jedoch Streikgeld.

Die Zeit berichtet über weitere Streiks in anderen Branchen, beispielsweise in der Elektro- und Metallindustrie und im öffentlichen Nahverkehr. Die Tarifkonflikte drehen sich um verschiedene Themen, von der Lohnhöhe über Arbeitszeiten bis zur Beschäftigungssicherung. Die Streiks verdeutlichen die wachsende Unzufriedenheit der Beschäftigten mit den aktuellen Arbeitsbedingungen und ihre Bereitschaft, für ihre Interessen zu kämpfen.

Quellen:

- ZEIT ONLINE: VW-Beschäftigte laufen sich für Arbeitskampf warm - Stern: Warnstreiks: VW-Beschäftigte laufen sich für Arbeitskampf warm - news38.de: VW-Krise: „Massiver Arbeitskampf notwendig“ – jetzt droht Volkswagen ein großes Mitarbeiter-Problem - NOZ: Bei Volkswagen stehen Warnstreiks an: Was können die VW-Mitarbeiter damit erreichen? - ZEIT ONLINE: Warnstreik - IG Metall: Streikrecht für Azubis - marketscreener.com: IG-Metall : Volkswagen-Mitarbeiter beginnen am Montag mit Warnstreik
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