Temus Negatives Image in Deutschland
Das chinesische Online-Shoppingportal Temu hat in Deutschland mit Imageproblemen zu kämpfen. Laut einer repräsentativen Umfrage des Marktforschungsinstituts Appinio im Auftrag von Remazing, einem E-Commerce-Dienstleister, bewerten deutsche Verbraucher die Plattform deutlich kritischer als Kunden in anderen Ländern. Die "Zeit" berichtete am 7. Dezember 2024, dass fast jeder fünfte Deutsche, der Temu kennt (ca. 18 Prozent), ein sehr negatives Bild von dem Portal hat. Sogar jeder Zweite in Deutschland assoziiert Temu mit „sehr negativ“, „negativ“ oder „eher negativ“. Ähnlich kritisch wird die Plattform nur in Frankreich gesehen.
In anderen Ländern schneidet Temu im Vergleich deutlich besser ab. In Spanien haben nur 4 Prozent der Befragten ein sehr negatives Bild, in den USA sind es 8 Prozent. In Italien und Großbritannien liegt der Anteil bei jeweils 11 Prozent. Insgesamt wurden 6.000 Personen in sechs Ländern befragt. Davon gaben rund 5.800 an, Temu bereits zu kennen und wurden nach ihrer Meinung zu dem Online-Marktplatz gefragt. Die Gründe für die positive oder negative Wahrnehmung wurden nicht erfasst.
Die Skepsis deutscher Verbraucher gegenüber Plattformen wie Temu und Shein wird durch eine Umfrage des Handelsforschungsinstituts IFH bestätigt. Als Hauptgründe für die Kaufzurückhaltung nannten die Befragten mangelnde Qualität (83 Prozent) und die Angst vor Produktfälschungen (60 Prozent).
Trotz des negativen Images zählt Temu mittlerweile zu den größten Onlinehändlern in Deutschland. Laut einer Erhebung von Yougov belegte der Marktplatz im ersten Halbjahr 2024, gemessen an der Anzahl der Bestellungen, den sechsten Platz. Rund 1,3 Millionen Menschen kauften in diesem Zeitraum bei Temu ein.
Die Plattform steht jedoch weiterhin in der Kritik. Verbände, Politiker und Verbraucherschützer kritisieren die Produktqualität, fehlende Sicherheitsstandards und die Ausnutzung rechtlicher Grauzonen wie der 150-Euro-Zollfreigrenze. Die EU-Kommission leitete im Oktober ein Verfahren gegen Temu ein, da der Verdacht besteht, dass der Marktplatz nicht ausreichend gegen illegale Produkte wie Plagiate vorgeht. Wie der NDR berichtet, wurden bei Testkäufen von NDR Sendungen bereits Produkte mit Sicherheitsmängeln gefunden.
Auch ProSieben Galileo berichtete über die Plattform und wies auf die teilweise unseriös anmutenden positiven Bewertungen mit integrierten Rabattcodes hin. Die Verbraucherzentrale mahnte Temu ab, unter anderem wegen der Verwendung von sogenannten "Dark Patterns", die Kunden zum Kauf verleiten sollen, sowie wegen Greenwashing.
Der Nordschleswiger erwähnt Temu im Zusammenhang mit einem Bericht über Donald Trumps Besuch in Paris und verweist auf die kritische Wahrnehmung des Portals in Deutschland. Das Tageblatt berichtet ebenfalls über das schlechte Image von Temu in Deutschland und verweist auf die kritische Berichterstattung.
Quellen:
- Zeit Online: https://www.zeit.de/news/2024-12/07/ansehen-von-temu-in-deutschland-besonders-schlecht
- Tageblatt: https://www.tageblatt.de/Nachrichten/Ansehen-von-Temu-in-Deutschland-besonders-schlecht-622978.html
- NDR: https://www.ndr.de/ratgeber/verbraucher/Temu-Shop-Darauf-sollten-Verbraucher-beim-Einkauf-achten,temu102.html
- ProSieben Galileo: https://www.prosieben.de/serien/galileo/news/online-shopping-bei-temu-kannst-du-der-app-wirklich-vertrauen-331002
- Nordschleswiger: https://www.nordschleswiger.dk/de/deutschland-international/trump-paris-erwartet-erste-auslandsreise-seit-wahlsieg
- Mindener Tageblatt: https://www.mt.de/weltnews/nachrichten/nachrichten-aktuell/Trump-in-Paris-erwartet-Erste-Auslandsreise-seit-Wahlsieg-23998173.html
- Newstral: https://newstral.com/de/article/de/1261020233/chinesisches-shoppingportal-ansehen-von-temu-in-deutschland-besonders-schlecht