19.10.2024
Tesla-Protest: Umweltaktivisten besorgt wegen geplanter Rodung

Tesla-Protest: Aktivisten befürchten Rodung für Tesla

Seit Ende Februar haben Klimaaktivisten zu mehreren Protestaktionen gegen den US-amerikanischen Autobauer Tesla aufgerufen, der seinen einzigen europäischen Standort in Grünheide bei Berlin betreibt. Hintergrund des Protests ist die geplante Erweiterung des Werks, für die auch Wald gerodet werden muss.

In der Nähe der Fabrik haben Aktivisten ein Protestcamp mit Baumhäusern eingerichtet. Auch in der Nähe des Flugplatzes Neuhardenberg gibt es Störaktionen, die laut Polizei in Zusammenhang mit den Demonstrationen stehen. Dort haben mehrere Vermummte eine Sitzblockade gebildet und Pyrotechnik angezündet.

Die Aktivisten befürchten, dass mit der Erweiterung des Werks eine umfassende Rodung des Waldes einhergehen wird. Die Umweltaktivisten der Initiative «Tesla stoppen» zeigen sich besorgt, dass nahe der Fabrik in Grünheide bei Berlin bereits Wald für die geplante Erweiterung des Elektroautobauers gerodet wird. «Wir sind empört, dass wir nicht informiert wurden und dass hier angefangen wird, den Wald zu zerstören», sagte eine Sprecherin der Initiative.

Das Brandenburger Umweltministerium wies die Befürchtung zurück. Die Bäume, die für die Suche nach Kampfmitteln störend seien, würden oberflächlich abgeschnitten, sagte Ministeriumssprecherin Frauke Zelt der Deutschen Presse-Agentur. Das entspreche nicht dem Roden von Wald. «Es gibt keinen Eingriff in den Boden und die Wurzeln, auch der Stammfuß verbleibt unverändert.»

Bei einer Bürgerbefragung in Grünheide hatte sich im Februar eine deutliche Mehrheit gegen die Erweiterung gewandt. Tesla will mit der Ausdehnung mehr Güter auf die Schiene bringen und damit den Verkehr in der Region entlasten.

In der Nähe des Tesla-Werks war im Juni eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt und kontrolliert gesprengt worden. Experten fanden im Wald später auch Behälter mit einer unbekannten chemischen Substanz.

Der Autobauer mit rund 12.000 Beschäftigten in Grünheide will außerdem seine Produktion aufstocken - auf dem bestehenden Gelände. Dazu sind mehrere Anträge für eine umweltrechtliche Genehmigung geplant, für einen ersten Teil von Baumaßnahmen gab es bereits vorläufig grünes Licht vom Landesumweltamt.

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