Trotz der aktuell schwachen Konjunkturlage blickt ein erheblicher Teil des deutschen Mittelstands optimistisch in die Zukunft. Wie eine Studie der Commerzbank zeigt, rechnen viele kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) mit einer stabilen oder sogar wachsenden Auftragslage. Dies berichtet die Zeit (Zeit Online, 12.11.2024). Besonders in Thüringen zeigt sich diese positive Einschätzung, wo laut Tino Opp, Leiter Unternehmenskundenberatung der Commerzbank Region Thüringen, ein Viertel der befragten KMU mit einem Auftragswachstum in den kommenden sechs bis zwölf Monaten rechnet. Weitere 44 Prozent erwarten eine stabile Auftragslage (dpa Meldung via Zeit Online, 12.11.2024).
Diese Zuversicht erstreckt sich auch auf die langfristige Entwicklung der jeweiligen Branchen. Viele Betriebe, insbesondere Handwerksunternehmen, gehen von einer stabilen bis positiven wirtschaftlichen Entwicklung in den nächsten fünf Jahren aus. Dieser Optimismus spiegelt sich auch in den Beschäftigungsplänen wider: Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen plant Neueinstellungen. Zudem strebt rund jedes zweite Unternehmen ein deutliches Umsatzwachstum an (dpa Meldung via Zeit Online, 12.11.2024).
Entgegen den Befürchtungen eines Investitionsstaus aufgrund der anhaltenden Krisen zeigt die Studie, dass jedes zweite Unternehmen seine Investitionen in den vergangenen Jahren wie geplant umsetzen konnte. Für die Zukunft planen 58 Prozent der befragten Firmen Investitionen in Anlagen, Maschinen und Technik. Die Finanzierung dieser Investitionen erfolgt überwiegend aus dem laufenden Geschäft und vorhandenen Rücklagen. Etwa ein Drittel der Unternehmen plant die Nutzung von mittel- oder langfristigen Krediten, Leasing oder Fördermitteln, was laut Tino Opp von der Commerzbank auf eine "gesunde Finanzbasis" hindeutet (dpa Meldung via Zeit Online, 12.11.2024).
Die Studie basiert auf einer bundesweiten Befragung von rund 1.600 Unternehmen durch das Marktforschungsunternehmen Ipsos im Zeitraum vom 15. Juli bis 20. August 2024. In Thüringen wurden 100 Unternehmen befragt. Die Teilnehmer waren Betriebe mit einem Jahresumsatz von bis zu 15 Millionen Euro und maximal zehn Mitarbeitern aus verschiedenen Sektoren, darunter Handwerk, verarbeitendes Gewerbe, Handel und Dienstleistungen (dpa Meldung via Zeit Online, 12.11.2024).
Während die Studie der Commerzbank positive Signale aus dem Mittelstand aufzeigt, verdeutlicht die KfW in ihrem Mittelstandspanel 2024 (KfW Research), dass die konjunkturelle Flaute auch am Mittelstand nicht spurlos vorbeigeht. Umsätze und Investitionen sind im Jahr 2023 real gesunken, und auch für das laufende Jahr werden kaum Verbesserungen erwartet. Besonders kleinere Unternehmen leiden unter der aktuellen Wirtschaftslage. Die KfW betont die Bedeutung des Mittelstands für die deutsche Wirtschaft und analysiert die Herausforderungen, denen sich KMU aktuell stellen müssen.
Ein Bericht der Zeit (Zeit Online, 09.10.2024) unterstreicht die Schwierigkeiten, mit denen insbesondere kleinere Mittelständler konfrontiert sind. Sinkende Umsätze bei gleichzeitig steigenden Kosten zwingen viele Unternehmen zu Sparmaßnahmen, die sich auch auf den Arbeitsmarkt auswirken. Die regionale Verwurzelung vieler Mittelständler, die früher ein Vorteil war, erschwert nun die Anpassung an die veränderten wirtschaftlichen Bedingungen.
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