19.10.2024
Trauerfeier für Ismail Haniyeh: Menschen versammeln sich in Doha

Liveblog zum Krieg in Nahost: Tausende versammeln sich für Haniyehs Trauerfeier in Doha

In der Hauptstadt von Katar, Doha, haben sich tausende Menschen versammelt, um an der Trauerfeier für den getöteten Hamas-Auslandschef Ismail Haniyeh teilzunehmen. Die Zeremonie begann mit Gebeten in der Imam-Abdul-Wahhab-Moschee, der Staatsmoschee von Katar, und fand unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen statt. Haniyehs Leichnam soll anschließend auf einem Friedhof in Lusail, einer Stadt nördlich von Doha, beigesetzt werden. Die Beerdigung selbst wird im engsten Familienkreis stattfinden.

Die Trauerfeier zieht nicht nur Teilnehmer aus Katar an, sondern auch aus anderen Regionen. In den Moscheen des Westjordanlands und in Ost-Jerusalem wurden Gebete für Haniyeh und die im Gazastreifen getöteten Menschen abgehalten. Auch in der Türkei fanden landesweit Gebete in Moscheen statt, um Haniyeh zu gedenken. Diese Zeremonien spiegeln die tiefen Emotionen und die weitreichenden Verbindungen wider, die Haniyeh in der Region hatte.

Die Situation im Nahen Osten bleibt angespannt, insbesondere nach dem Tod von Haniyeh, der sich in den letzten Jahren zu einem der einflussreichsten Führer der Hamas entwickelt hatte. Sein Tod, der von Israel bestätigt wurde, hat Besorgnis über mögliche Vergeltungsmaßnahmen und eine erneute Eskalation der Gewalt ausgelöst. Die Hizbullah, eine militante Gruppe im Libanon, hat bereits mit Vergeltung gedroht und sich auf mögliche militärische Aktionen vorbereitet.

Die Sicherheitslage in Libanon ist ebenfalls angespannt. In den von der Hizbullah kontrollierten Gebieten bereiten sich die Bewohner auf mögliche Konflikte vor. Berichten zufolge verlassen immer mehr Menschen ihre Wohnungen in den Vororten von Beirut aus Angst vor möglichen militärischen Auseinandersetzungen. Anwohner haben ihre Besorgnis über die Sicherheit ihrer Familien zum Ausdruck gebracht, insbesondere in Anbetracht der jüngsten Angriffe und der drohenden Vergeltung durch die Hizbullah.

US-Außenminister Antony Blinken hat sich in Gesprächen mit seinem Amtskollegen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten über mögliche Wege zu einer Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas beraten. Diese Gespräche sind Teil der Bemühungen, eine weitere Eskalation zu verhindern und die humanitäre Hilfe für den Gazastreifen zu verstärken. Der amerikanische Präsident Joe Biden und Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu haben ebenfalls über zusätzliche militärische Unterstützung für Israel diskutiert, insbesondere im Hinblick auf die Bedrohungen durch Raketen und Drohnen.

In einer angespannten Lage wie dieser sind die Äußerungen der verschiedenen Akteure von Bedeutung. Der Anführer der jemenitischen Huthi-Miliz hat in einer Rede eine „militärische Antwort“ auf die Tötung von Haniyeh gefordert und dies als einen eklatanten Verstoß gegen internationale Normen bezeichnet. Die Huthi-Miliz hat in der Vergangenheit wiederholt mit militärischen Maßnahmen gedroht, wenn sie sich durch Aktionen Israels oder anderer Länder bedroht fühlt.

Die Entwicklungen in der Region zeigen, wie fragil die Situation im Nahen Osten ist. Die Trauerfeier für Haniyeh ist nicht nur ein Akt des Gedenkens, sondern auch ein Symbol für die bestehenden Spannungen und die mögliche Eskalation von Konflikten. Die internationale Gemeinschaft steht vor der Herausforderung, die Gewalt zu deeskalieren und einen Weg zur Stabilität in der Region zu finden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Trauerfeier für Ismail Haniyeh in Doha nicht nur ein emotionaler Moment für die Teilnehmer ist, sondern auch die geopolitischen Spannungen im Nahen Osten unterstreicht. Die nächsten Tage und Wochen könnten entscheidend dafür sein, ob eine weitere Eskalation des Konflikts vermieden werden kann oder ob die Region in eine noch tiefere Krise stürzt.

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