Der Tropensturm Trami, auf den Philippinen auch als Kristine bekannt, hat auf seinem Weg über den Inselstaat eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Wie die Polizei mitteilte, kamen mindestens 20 Menschen ums Leben, die meisten durch Ertrinken oder Erdrutsche. Besonders betroffen von den sintflutartigen Regenfällen war die Hauptinsel Luzon, insbesondere die Stadt Naga City sowie die Provinzen Albay und Catanduanes.

Augenzeugenberichte schildern dramatische Szenen: In vielen Ortschaften stand das Wasser meterhoch, Menschen retteten sich auf Dächer, wo sie zum Teil zwei Nächte ausharren mussten, bis Rettungskräfte sie erreichen konnten. Auf den Straßen stapelten sich die von den Fluten mitgerissenen Autos im Schlamm. In der Stadt Guinobatan lösten die heftigen Regenfälle Schlamm- und Schuttlawinen vom Vulkan Mayon aus, die Fahrzeuge und Häuser unter sich begruben.

Die Behörden sprachen von Rekordniederschlägen. „Innerhalb von 24 Stunden ist so viel Regen gefallen wie sonst in zwei Monaten“, sagte Glenda Ong Bongao, Gouverneurin von Albay, einem Radiosender in Manila. „Sogar die Evakuierungszentren mussten irgendwann wegen der Überschwemmungen evakuiert werden.“

Mehr als 54.000 Einwohner mussten ihre Häuser verlassen und sich in Sicherheit bringen. Um Unfällen in den Wassermassen vorzubeugen, stellten die Behörden in vielen Gebieten den Strom ab, zeitweise waren etwa sieben Millionen Menschen ohne Strom. In der Hauptstadt Manila und anderen Provinzen wurde der Schulunterricht ausgesetzt.

Trami wird von Meteorologen als „schwerer Tropensturm“ eingestuft, erreichte aber bislang nicht die Stärke eines Taifuns. Dem philippinischen Wetteramt zufolge wird Trami den Inselstaat voraussichtlich am Freitagnachmittag verlassen.

Die Philippinen werden jedes Jahr von durchschnittlich etwa 20 Taifunen getroffen. Erst vor rund drei Wochen hatte Taifun Krathon auf den Philippinen für Überflutungen und Erdrutsche gesorgt. Im September töteten zudem die Taifune Yagi und Bebinca mehrere Menschen und zwangen Zehntausende zur Flucht. Durch den menschengemachten Klimawandel werden Tropenstürme häufiger und heftiger.

Quelle: https://www.zeit.de/video/2024-10/6363680770112/philippinen-tropensturm-trami-fuehrt-zu-zahlreichen-toten-auf-den-philippinen