19.10.2024
Vandalismus an historischer Statue in Neubrandenburg

Denkmal beschädigt: Hakenkreuz an Karl-Marx-Statue in Neubrandenburg

Die Karl-Marx-Statue in Neubrandenburg, die am Schwanenteich steht, wurde erneut Ziel von Vandalismus. Unbekannte Täter haben den rechten Arm der Statue beschädigt und ein Hakenkreuz auf den Torso geschmiert. Der Vorfall wurde am Mittwochabend von einem Mitarbeiter der Stadtverwaltung entdeckt und der Polizei gemeldet.

Die Polizei Neubrandenburg hat die Ermittlungen wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung sowie der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen aufgenommen. Der entstandene Sachschaden wird auf etwa 500 Euro geschätzt. Die Polizei sucht nach Zeugen, die Hinweise zu den Tätern geben können.

Wiederholte Angriffe auf die Statue

Die Statue, die eine Höhe von mehr als zwei Metern hat und aus Bronze gefertigt ist, wurde bereits mehrfach beschädigt. Der rechte Arm war zuletzt im Frühjahr 2023 abgetrennt und in einer Restaurierungswerkstatt neu gegossen sowie verstärkt worden. Dies war nicht das erste Mal, dass der Arm der Statue gewaltsam entfernt wurde; bereits im Jahr 2022 war der Arm abgetrennt und entwendet worden. Die Reparaturen an der Statue haben mehrere tausend Euro gekostet.

Die Karl-Marx-Statue wurde ursprünglich 1969 von dem Bildhauer Gerhard Thieme geschaffen und war über die Jahre hinweg immer wieder Ziel von Vandalismus. Neben den physischen Beschädigungen wurde die Statue auch mehrfach mit Farbe besprüht. Diese wiederholten Angriffe werfen Fragen zur Sicherheit und zum Schutz von Denkmälern auf, die wichtige historische und kulturelle Bedeutungen für die Stadt haben.

Reaktionen aus der Stadtverwaltung

Neubrandenburgs Oberbürgermeister Silvio Witt äußerte sich zu den wiederholten Angriffen auf das Denkmal. Er betonte, dass solche Taten nicht toleriert werden dürften und dass die Stadtverwaltung alles daran setzen werde, dem Vandalismus entgegenzuwirken. Witt erklärte: „Dieses Denkmal, wie auch andere Skulpturen in unseren Parks, ist nicht nur ein Symbol unserer Geschichte, sondern auch ein wichtiger Bestandteil der Stadtgestaltung. Wir geben dem Vandalismus nicht nach und lassen nicht zu, dass solche Taten unser Zusammenleben und unseren Respekt für die Geschichte und die Menschen, die sie geprägt haben, untergraben.“

Die Stadt hat nach den letzten Vorfällen bereits umfangreiche Sicherungsmaßnahmen ergriffen, um die Statue besser zu schützen. Dennoch bleibt die Frage offen, wie solche Angriffe in Zukunft verhindert werden können.

Geschichte der Karl-Marx-Statue

Die Karl-Marx-Statue hat eine lange und wechselvolle Geschichte. Ursprünglich wurde sie auf dem Karl-Marx-Platz in Neubrandenburg aufgestellt, der während der DDR-Zeit eine zentrale Rolle spielte. Nach der Wende wurde die Statue abgebaut und in einem Depot eingelagert. Erst 2018, anlässlich des 200. Geburtstags von Karl Marx, wurde sie nach einer kontroversen Diskussion wieder aufgestellt. Der Standort am Schwanenteich wurde gewählt, um das Denkmal in einem öffentlichen Raum zu präsentieren, der für alle Bürger zugänglich ist.

Die Statue selbst ist ein bedeutendes Kunstwerk, das nicht nur die Figur von Karl Marx darstellt, sondern auch die Ideale und Werte, die mit seiner Philosophie verbunden sind. Sie ist ein Teil des kulturellen Erbes der Stadt und spielt eine wichtige Rolle in der Identität Neubrandenburgs.

Fazit

Die wiederholten Angriffe auf die Karl-Marx-Statue in Neubrandenburg sind ein besorgniserregendes Zeichen für den Umgang mit historischen Denkmälern in der heutigen Gesellschaft. Während die Stadtverwaltung bemüht ist, die Statue zu schützen und die Täter zur Rechenschaft zu ziehen, bleibt die Herausforderung bestehen, den Vandalismus zu reduzieren und das Bewusstsein für den Wert solcher Denkmäler zu stärken. Die Ermittlungen der Polizei sind in vollem Gange, und es bleibt zu hoffen, dass die Täter bald gefasst werden.

Die Stadt Neubrandenburg wird weiterhin an der Sicherung und dem Schutz ihrer Denkmäler arbeiten, um sicherzustellen, dass die Geschichte und das kulturelle Erbe der Stadt respektiert und bewahrt werden.

Quellen: Zeit Online, dpa, Nordkurier, NDR

Weitere
Artikel