October 2, 2024
Verdacht auf Marburg-Virus in Hamburg sorgt für Alarmbereitschaft

In Hamburg hat sich ein möglicher Fall des Marburg-Virus ereignet, der die Behörden in Atem hält. Wie die Hamburger Sozialbehörde mitteilte, werden zwei Personen medizinisch untersucht, da der Verdacht auf eine Ansteckung mit dem lebensbedrohlichen Virus besteht. Eine der beiden Personen war zuvor in Ruanda in einem Krankenhaus tätig, in dem mit dem Virus infizierte Patienten behandelt wurden.

Das Marburg-Virus, das zu den Filoviren gehört, ist hochansteckend und kann schwere hämorrhagische Fiebererkrankungen verursachen. Die Symptome ähneln zunächst denen anderer Infektionskrankheiten wie Malaria oder Ebola und umfassen hohes Fieber, starke Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Im weiteren Verlauf der Krankheit kann es zu inneren Blutungen, Organversagen und schließlich zum Tod kommen. Die Sterblichkeitsrate bei Marburg-Virus-Infektionen variiert je nach Virusstamm und medizinischer Versorgung, liegt aber im Durchschnitt bei etwa 50 Prozent.

Die beiden Personen, bei denen nun der Verdacht auf eine Infektion besteht, waren laut Behördenangaben in der Nacht von Ruanda über Frankfurt nach Hamburg gereist. Während der Zugfahrt von Frankfurt nach Hamburg kontaktierte eine der beiden Personen, bei der es sich nach übereinstimmenden Medienberichten um einen Medizinstudenten Mitte 20 handelt, Ärzte in Hamburg, da er befürchtete, sich in Ruanda mit einer Tropenkrankheit infiziert zu haben. Ein Feuerwehrsprecher sagte, der Mann habe über grippeähnliche Symptome und leichte Übelkeit geklagt, Fieber habe er jedoch nicht gehabt.

Nach Rücksprache mit dem zuständigen Gesundheitsamt wurden die beiden Personen noch am Hamburger Hauptbahnhof von Einsatzkräften der Feuerwehr isoliert und unter entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen in einen Spezialbereich des Universitätsklinikums Eppendorf (UKE) gebracht. Dort wurden umgehend alle notwendigen medizinischen Untersuchungen eingeleitet, um den Verdacht auf eine Infektion mit dem Marburg-Virus zu bestätigen oder auszuschließen. Die Ergebnisse der Untersuchungen stehen noch aus.

„As reported by Der Standard“ wurden vorsorglich die Kontaktdaten der Reisenden aufgenommen, die sich im selben Zug befanden und möglicherweise Kontakt zu den beiden Personen hatten. Nach Angaben der Deutschen Bahn befanden sich durchschnittlich 275 Reisende in dem Zug. Quarantänemaßnahmen seien derzeit aber nicht notwendig, so die Behörden.

Der aktuelle Fall zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, Infektionskrankheiten frühzeitig zu erkennen und einzudämmen. Die Gesundheitsbehörden sind sensibilisiert und treffen alle notwendigen Maßnahmen, um eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern.

Source URL for above info: https://www.zeit.de/news/2024-10/02/verdacht-auf-infektion-bahnsteig-in-hamburg-gesperrt

Weitere
Artikel