October 2, 2024
Neuer Dialog zwischen Großbritannien und der EU: Hoffnung auf gemeinsame Lösungen

EU und Großbritannien: Starmer hofft auf Annäherung, die EU bleibt skeptisch

Der Besuch des britischen Premierministers Keir Starmer in Brüssel markierte einen wichtigen Schritt in den Beziehungen zwischen Großbritannien und der EU seit dem Brexit. Starmer traf sich mit hochrangigen EU-Vertretern, darunter Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, um über eine engere Zusammenarbeit zu sprechen. Doch während Starmer auf einen "Neustart" hofft, bleibt die EU zurückhaltend und fragt sich, was der Labour-Politiker wirklich will.

In einer Pressekonferenz nach den Gesprächen betonte Starmer die Notwendigkeit "pragmatischer Beziehungen" zwischen Großbritannien und der EU. Er sprach sich für eine engere Zusammenarbeit in Bereichen wie Wirtschaft, Sicherheit und Klimawandel aus. Von der Leyen ihrerseits betonte die Bedeutung der bestehenden Verträge und die Notwendigkeit, diese mit Leben zu füllen. "As reported by Süddeutsche Zeitung", zeigte sich von der Leyen zwar erfreut über Starmers Besuch, betonte aber auch, dass es nun darum gehe, "die bestehenden Verträge auch wirklich mit Leben zu erfüllen".

Ein zentraler Punkt der Gespräche war die Frage der irregulären Migration. Großbritannien sieht in der Zusammenarbeit mit der EU einen wichtigen Baustein zur Bekämpfung der illegalen Einwanderung über den Ärmelkanal. Von der Leyen hingegen vermied es, konkrete Zusagen zu machen. Im gemeinsamen Statement der beiden Politiker fand das Thema nur am Rande Erwähnung.

In Brüssel wird Starmers Besuch mit einer Mischung aus Hoffnung und Skepsis betrachtet. Einerseits begrüßt man die Bereitschaft des britischen Premiers, die Beziehungen zur EU zu verbessern. Andererseits vermisst man konkrete Vorschläge, wie diese Verbesserung aussehen soll. "Konkrete Vorschläge für eine ernsthafte Vertiefung der Beziehungen lagen vor den Gesprächen nicht auf dem Tisch", so die Süddeutsche Zeitung. Manche Beobachter mutmaßen, dass Starmer mit seinen vagen Ankündigungen vor allem die eigene Partei im Blick hat, die in der Brexit-Frage tief gespalten ist.

Ob Starmers Besuch tatsächlich einen "Neustart" in den Beziehungen zwischen Großbritannien und der EU einleiten kann, bleibt abzuwarten. Die Herausforderungen sind groß, das gegenseitige Misstrauen ist nach Jahren des Streits um den Brexit tief verwurzelt. Klar ist jedoch: Sowohl Großbritannien als auch die EU haben ein starkes Interesse an einer konstruktiven Zusammenarbeit. Die globalen Krisen unserer Zeit lassen sich nur gemeinsam bewältigen.

Quellen:

  • https://www.sueddeutsche.de/politik/eu-grossbritannien-keir-starmer-von-der-leyen-brexit-neustart-lux.MrEekmy37LU6ZesLnCbQij
  • Weitere Quellen wurden für diesen Artikel verwendet, sind aber nicht direkt zitiert.
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