19.10.2024
Vielfalt erleben: Ein Fest der Toleranz in Dresden

Engagement: Zeichen aus Dresden - Hunderte bei Gastmahl der Vielfalt

Dresden hat am 9. September 2024 erneut zum Gastmahl der Vielfalt eingeladen, das in der Stadt mittlerweile als fester Bestandteil des kulturellen Kalenders gilt. Unter dem Motto „Dresden is(s)t bunt“ versammelten sich Hunderte von Menschen auf der Augustusbrücke, um ein Zeichen für Toleranz und Offenheit zu setzen. Die Veranstaltung fand in einer Zeit statt, in der gesellschaftliche Spannungen in Deutschland spürbar sind, und diente als Plattform für interkulturellen Austausch und gemeinschaftliches Feiern.

Die Tafel, die sich über fast 600 Meter erstreckte, wurde von 280 Firmen, Kulturinstitutionen und Initiativen gesponsert. An den Tischen hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, ihre mitgebrachten, gespendeten oder geschenkten Lieblingsspeisen zu teilen. Die Vielfalt der angebotenen Speisen spiegelte die kulturelle Diversität der Stadt wider und bot den Anwesenden die Gelegenheit, neue kulinarische Erfahrungen zu sammeln. Neben dem Genuss von Speisen wurde auch ein reichhaltiges Rahmenprogramm geboten, das Musik, Tanz und kreative Aktivitäten umfasste.

Politische Prominenz war ebenfalls anwesend. Sächsischer Ministerpräsident Michael Kretschmer bezeichnete das Gastmahl als eines der schönsten Ereignisse in Dresden. Er betonte, dass die Veranstaltung ein Beispiel für das friedliche Zusammenleben verschiedener Kulturen in der Stadt sei. Kulturministerin Barbara Klepsch hob hervor, dass solche Begegnungen in der gegenwärtigen gesellschaftlichen Lage von großer Bedeutung sind und ein starkes Zeichen für Gemeinschaft und Zusammenhalt setzen.

Das Gastmahl „Dresden is(s)t bunt“ wurde 2015 ins Leben gerufen, um der wachsenden Fremdenfeindlichkeit und den lautstarken Protesten von Bewegungen wie Pegida entgegenzuwirken. Die Initiative zielt darauf ab, das Miteinander von Menschen unterschiedlicher Herkunft zu fördern und zu zeigen, dass Dresden ein lebenswerter Ort für alle ist, die aus verschiedenen Gründen in die Stadt kommen, sei es aus beruflichen Gründen oder aufgrund von Flucht.

Mitinitiator Gerhard Ehninger von der Cellex Stiftung betonte die Wichtigkeit des Austauschs zwischen den Kulturen und appellierte an die Teilnehmer, offen aufeinander zuzugehen. „Lernt Menschen kennen und der Hass lässt nach“, sagte er und unterstrich damit das Ziel der Veranstaltung, Vorurteile abzubauen und ein friedliches Miteinander zu fördern.

Die Veranstaltung wurde durch das Engagement von 111 Kulturpartnern und 96 Sponsoren aus verschiedenen Bereichen unterstützt, die für ein abwechslungsreiches Programm sorgten. Sicherheitskräfte, darunter uniformierte Bedienstete des Ordnungsamtes und Polizisten, waren vor Ort, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.

Das Gastmahl hat sich in den letzten Jahren zu einem Symbol für die Offenheit und Gastfreundschaft Dresdens entwickelt. Es bietet nicht nur eine Plattform für kulinarische Entdeckungen, sondern auch für den Austausch von Geschichten und Erfahrungen, was in der aktuellen gesellschaftlichen Situation von großer Bedeutung ist. Die Veranstaltung zeigt, dass trotz der Herausforderungen, vor denen die Gesellschaft steht, ein harmonisches Zusammenleben möglich ist.

Insgesamt war das Gastmahl ein gelungenes Fest, das die Vielfalt der Stadt feierte und ein starkes Zeichen für Toleranz und Zusammenhalt setzte. Die positive Resonanz der Teilnehmer und die rege Beteiligung an den Aktivitäten unterstreichen die Bedeutung solcher Initiativen für das gesellschaftliche Klima in Dresden und darüber hinaus.

Die Organisatoren und Teilnehmer hoffen, dass das Gastmahl auch in Zukunft eine wichtige Rolle im kulturellen Leben der Stadt spielen wird und dass es weiterhin gelingt, Menschen aus verschiedenen Kulturen zusammenzubringen, um gemeinsam zu feiern und zu lernen.

Das Event hat nicht nur die lokale Gemeinschaft gestärkt, sondern auch Besuchern aus anderen Städten und Ländern die Möglichkeit gegeben, die kulturelle Vielfalt Dresdens hautnah zu erleben und zu schätzen.

In Anbetracht der aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen ist das Gastmahl ein ermutigendes Beispiel dafür, wie Engagement und Zusammenarbeit zu einem besseren Verständnis und zu einem harmonischeren Zusammenleben führen können.

Die positive Atmosphäre und die zahlreichen Begegnungen während des Festes zeigen, dass ein respektvoller und offener Austausch zwischen den Kulturen nicht nur möglich, sondern auch notwendig ist, um eine inklusive Gesellschaft zu fördern.

Die Organisatoren blicken bereits auf die nächste Ausgabe des Gastmahls und hoffen, dass es weiterhin als Plattform für Vielfalt und Toleranz dienen kann.

Das Gastmahl „Dresden is(s)t bunt“ ist somit nicht nur ein kulinarisches Fest, sondern auch ein starkes Zeichen für ein gemeinschaftliches und respektvolles Miteinander in einer vielfältigen Gesellschaft.

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