22.12.2024
Vierjähriges Mädchen übernachtet vor verschlossener Kita

Vierjährige übernachtet vor Kita, um als Erste da zu sein

Ein ungewöhnlicher Polizeieinsatz ereignete sich in der Nacht zum Sonntag in Unna bei Dortmund. Ein vierjähriges Mädchen hatte sich unbemerkt aus dem Elternhaus geschlichen und sich vor dem Eingang ihrer Kindertagesstätte zum Schlafen hingelegt. Ihr Wunsch: Am Morgen die Erste in der Kita zu sein. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, entdeckte eine Passantin das Kind gegen 5:30 Uhr und alarmierte die Polizei. Die Beamten fanden das Mädchen ohne Decke vor, trotz der kühlen Morgentemperaturen. Die Eltern waren sichtlich überrascht, als die Polizei mit ihrer Tochter vor der Haustür stand. Die Zeit berichtet, dass auch die Polizisten über den ungewöhnlichen Einsatz staunten.

Der Plan der Vierjährigen ging allerdings nicht auf. Die Kita hatte am Sonntag geschlossen und war aufgrund der Weihnachtsferien auch nicht mehr geöffnet. Trotzdem hat sie sich ihren ersten Platz gewissermaßen verdient, so die dpa.

Dieser Vorfall wirft Fragen zur Aufsichtspflicht und den Schlafgewohnheiten von Kindern auf. Die Unfallkasse NRW gibt an, dass die Aufsicht in Kitas sich an den individuellen Bedürfnissen der Kinder orientieren sollte. Regelmäßige Kontrollen schlafender Kinder seien ausreichend, eine ständige Anwesenheit einer Fachkraft sei nicht immer erforderlich. Babyphones können die Aufsicht unterstützen.

Das Geschehen in Unna verdeutlicht die Wichtigkeit von sicheren Schlaf- und Ruheräumen in Kindertagesstätten. Die Initiative "Sichere Kita" empfiehlt separate, abgegrenzte Schlafbereiche, um Verletzungen vorzubeugen. Die Raumtemperatur sollte bei etwa 18 Grad Celsius liegen und die Betten sollten nicht direkt neben Heizkörpern platziert werden. Mögliche Gefahrenquellen wie Schnüre, Kabel oder kleine Gegenstände sollten entfernt werden.

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