22.11.2024
Vogelschutzfolien am BER Erste Maßnahmen gegen Glaskollisionen

Der Berliner Flughafen BER rüstet mit Spezialfolien gegen Vogelschlag nach

Der Hauptstadtflughafen BER wird Teile seiner Glasfassaden mit Spezialfolien ausstatten, um Vögel vor Anprall zu schützen. Wie die Flughafengesellschaft mitteilte, werden auf der straßenseitigen Glasfront des Terminal 1 Spezialfolien mit Punkten angebracht, die den „aktuell höchstmöglichen Schutz zur Vermeidung von Vogelanprall“ bieten. Dies berichtet die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-11/22/ber-will-mit-spezialfolien-voegel-vor-aufprall-schuetzen). Die Anbringung der Folien soll bereits in der kommenden Woche beginnen und erfolgte in Abstimmung mit den zuständigen Naturschutzbehörden. Der rbb berichtet, dass die Arbeiten zum Jahresende abgeschlossen sein sollen (https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2024/11/brandenburg-dahme-spreewald-flughafen-ber-voegel-aufprall-naturschutz-tierschutz-schutzfolie-glaswand.html).

Die Maßnahme ist eine Reaktion auf die jahrelange Kritik von Naturschutzverbänden wie NABU und BUND. Diese kritisierten, dass die Glasfassaden des BER für Vögel eine erhebliche Gefahr darstellen. Wie die MAZ berichtet, dokumentierten die Artenschützer seit der Fertigstellung der Fassade zahlreiche Aufprallspuren, Federfunde und Vogelkadaver (https://www.maz-online.de/brandenburg/ber-glasscheiben-des-flughafens-als-todesfalle-fuer-voegel-terminal-erhaelt-schutzfolien-GMZVV6QNEZAELECTBEA4KLHW54.html). Die Tiere nehmen die transparenten Scheiben nicht als Hindernis wahr und prallen dagegen. Die Dunkelziffer der getöteten Vögel wird als hoch eingeschätzt.

Die Flughafengesellschaft betont, dass die Anbringung der Folien eine freiwillige Maßnahme sei und das Terminal 1 grundsätzlich allen baulichen Anforderungen entspreche. Dennoch sehe man die Notwendigkeit, Flora und Fauna besser zu schützen. Der BUND begrüßt die Maßnahme als ersten Schritt, fordert aber weitere Untersuchungen und Maßnahmen. So sollen laut rbb auch andere Risikofaktoren wie nächtliche Lichtemissionen und ungesicherte Lichtschächte angegangen werden. Die Spezialfolien decken laut BUND nur ein Fünftel der Glasfläche am Hauptgebäude des Terminals 1 ab. Auch der Rest des Terminals und die Abflugpiere sollten untersucht werden.

Laut Schätzungen der Länderarbeitsgemeinschaft der Vogelschutzwarten sterben in Deutschland jährlich bis zu 100 Millionen Vögel durch Glaskollisionen. Auch der Berliner Hauptbahnhof, der vom selben Architekturbüro entworfen wurde wie der BER, ist von diesem Problem betroffen und soll im kommenden Jahr mit Schutzfolien ausgestattet werden (MAZ).

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