8.11.2024
VW Tarifstreit: Betriebsrat Verteidigt Haustarif

Tarifkonflikt bei Volkswagen: Betriebsrat kämpft gegen Lohnkürzungen

Die Tarifverhandlungen bei Volkswagen sind in eine kritische Phase getreten. Der Konzern fordert Lohnkürzungen, um Kosten zu senken, während der Betriebsrat und die IG Metall sich vehement dagegen wehren. Wie die Zeit berichtet, macht der Betriebsrat deutlich, dass die Personalkosten lediglich 17 Prozent der Gesamtkosten ausmachen und kritisiert die einseitige Fokussierung auf die Arbeitskosten. Der Betriebsrat argumentiert, dass alle Kostenfaktoren und bestehenden Probleme berücksichtigt werden müssten.

In einer Sonderausgabe der Betriebsratszeitung „Mitbestimmen“ legt der Betriebsrat detaillierte Berechnungen vor, die den geringen Abstand zwischen dem VW-Haustarif und dem Branchentarif verdeutlichen. So verdient ein Ingenieur bei VW mit einem Einstiegsgehalt von 69.280,50 Euro pro Jahr nur 2,3 Prozent mehr als im Flächentarifvertrag, der bei 67.715,00 Euro liegt. Auch bei den Produktionsmitarbeitern ist der Unterschied gering: VW-Mitarbeiter erhalten 55.078,50 Euro jährlich, während der Branchentarif je nach Einstufung zwischen 50.454 und 54.947 Euro liegt. Der Betriebsrat betont: „Verglichen mit dem Flächentarif hierzulande liegen wir kaum auseinander.“ (Quelle: dpa, wie von der Zeit berichtet)

Volkswagen fordert in der aktuellen Tarifrunde für die Kernmarke eine Lohnkürzung von 10 Prozent und plant zusätzlich, diverse Zulagen und Boni, einschließlich der Jubiläumsprämien, zu kürzen. Die IG Metall hingegen fordert 7 Prozent mehr Lohn. Die Tarifgespräche werden am 21. November fortgesetzt. Der VW-Haustarif betrifft rund 120.000 Mitarbeiter an den sechs westdeutschen Standorten in Niedersachsen und Hessen.

Die Sparpläne von Volkswagen, die neben Lohnkürzungen auch Werkschließungen und einen massiven Stellenabbau umfassen, haben zu großer Verunsicherung und Protesten in der Belegschaft geführt. Der Betriebsrat warnt vor den negativen Auswirkungen dieser Maßnahmen auf die Motivation und die finanzielle Sicherheit der Mitarbeiter und fordert einen Masterplan für das kommende Jahrzehnt. Experten betonen die Notwendigkeit eines klaren Zukunftskonzepts für Volkswagen und sehen das Land Niedersachsen in der Vermittlerrolle.

Die Tarifverhandlungen gestalten sich als äußerst schwierig, da die Positionen von Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite weit auseinanderliegen. Der Ausgang der Verhandlungen ist ungewiss und wird maßgeblich die Zukunft von Volkswagen und seiner Mitarbeiter beeinflussen.

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