Der Wahlkampfauftakt ist geprägt von gegenseitigen Schuldzuweisungen. So wirft die Union der SPD vor, die Angst vor Krieg zu instrumentalisieren. Friedrich Merz, Kanzlerkandidat der Union, kritisierte laut der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) die Äußerungen von Bundeskanzler Olaf Scholz, der Merz eine riskante Haltung in der Ukraine-Politik vorgeworfen und zur Vorsicht im Umgang mit der Nuklearmacht Russland, insbesondere im Kontext möglicher Taurus-Lieferungen, gemahnt hatte. Merz konterte, die von ihm so bezeichnete Kriegsrhetorik der SPD lenke von wichtigen innenpolitischen Problemen ab, wie den steigenden Arbeitslosenzahlen, die auf der SPD-Wahlkampfkonferenz nicht thematisiert worden seien.
Die Grünen-Vorsitzende Franziska Brantner positioniert sich laut FAZ in der Ukraine- und Europapolitik. Sie sieht in Merz einen besseren Partner als in Scholz und kritisiert dessen Abwesenheit beim Ostseegipfel der nordischen und baltischen Staaten zur Ukraine-Hilfe. Sie bemängelt unklare Positionierungen beider großer Parteien zur Ukraine-Unterstützung.
Personelle Veränderungen gibt es bei der FDP. Wie die Rheinische Post und die FAZ berichten, wird Marco Buschmann neuer Generalsekretär der FDP. Der ehemalige Justizminister übernimmt damit eine Schlüsselrolle im Wahlkampf, da die FDP um den Wiedereinzug in den Bundestag kämpft.
Die SPD startete ihren Wahlkampf laut Rheinischer Post mit dem Slogan „Jetzt geht es um das Ganze“. Kanzlerkandidat Scholz will die Partei nach internen Konflikten einen und den Rückstand in den Umfragen aufholen.
Bundeskanzler Scholz hat sich laut Welt gegen ein sofortiges AfD-Verbotsverfahren ausgesprochen. Er befürwortet die fortgesetzte Beobachtung durch die Verfassungsschutzbehörden und die Sammlung von belastbarem Material als Grundlage für ein späteres Verfahren.
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