19.10.2024
Waldumbau im Fokus: Strategien und Chancen der Aufforstung
Wiederaufforstung: Nachwuchs für den Wald

Wiederaufforstung: Nachwuchs für den Wald

In den letzten Jahren hat die Wiederaufforstung in Deutschland zunehmend an Bedeutung gewonnen, insbesondere in Regionen, die stark von klimatischen Veränderungen betroffen sind. Ein Beispiel dafür ist Thüringen, wo mehr als ein Fünftel der Wälder durch Trockenheit und Borkenkäferbefall geschädigt wurde. Insgesamt sind etwa 120.000 Hektar Waldfläche betroffen. In diesem Kontext spielt die Forstbaumschule in Breitenworbis eine entscheidende Rolle bei der Aufforstung und der Bereitstellung von geeignetem Pflanzgut.

Die Herausforderungen der Aufforstung

Die Forstbaumschule in Breitenworbis steht vor enormen Herausforderungen, wie Agrarministerin Susanna Karawanskij betonte. Die Schadflächen bieten jedoch auch die Möglichkeit, als Freilandlabor für den klimastabilen Waldumbau zu fungieren. Seit 2018 wurden im Staatswald sowie in von der Landesforstanstalt betreuten Privat- und Kommunalwäldern über 10 Millionen junge Bäume auf mehr als 11.000 Hektar gepflanzt. Dies entspricht fast zehn Prozent der aktuell geschädigten Flächen.

Vielfalt der Baumarten

Die Forstbaumschule kultiviert derzeit 32 verschiedene Baumarten, darunter Weißtannen, Eichen, Buchen, Douglasien, Kiefern, Ahorn und Linden. Auch seltenere Arten wie Elsbeere, Mehlbeere und Speierling werden vermehrt. Diese Vielfalt ist entscheidend, um eine artenreiche Wiederbewaldung zu ermöglichen, die an die spezifischen Standortbedingungen angepasst ist.

Finanzierung und Investitionen

Um die Herausforderungen der Aufforstung zu bewältigen, hat das Land Thüringen die Finanzierung der Forstbaumschule verbessert. Derzeit wird in den Bau neuer Gewächshäuser investiert, um schwer erhältliche Baum- und Straucharten in Eigenregie heranzuziehen. Jährlich werden bis zu zwei Millionen Pflanzen aus der Forstbaumschule bereitgestellt, was die Aufforstungsmaßnahmen erheblich unterstützt.

Kooperation mit Forschungseinrichtungen

Die Forstbaumschule arbeitet eng mit dem forstlichen Forschungs- und Kompetenzzentrum Gotha zusammen. Diese Kooperation konzentriert sich auf spezielle Versuchsbaumarten im Kontext des Klimawandels und die Anlage weiterer Saatgutplantagen. Durch diese Zusammenarbeit wird sichergestellt, dass die Aufforstungsmaßnahmen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren.

Die Bedeutung der Naturverjüngung

Ein weiterer Aspekt der Wiederaufforstung ist die Naturverjüngung, bei der Waldbäume von selbst auf Kahlflächen keimen. Diese Methode hat den Vorteil, dass sie kostengünstig ist und die Bäume sich besser an die lokalen Bedingungen anpassen können. Allerdings kann es Jahre dauern, bis sich ein stabiler Wald entwickelt, da zunächst konkurrenzierende Vegetation wie Farne und Gräser anwächst.

Fazit

Die Wiederaufforstung ist eine komplexe Aufgabe, die sowohl aktive Pflanzung als auch Naturverjüngung umfasst. In Thüringen wird durch die Forstbaumschule in Breitenworbis ein wichtiger Beitrag zur Wiederherstellung der Wälder geleistet. Die Kombination aus vielfältigen Baumarten, finanzieller Unterstützung und wissenschaftlicher Zusammenarbeit bietet die Chance, die Wälder der Region klimastabil und zukunftsfähig zu gestalten.

Quellen

Die Informationen in diesem Artikel basieren auf Berichten der Deutschen Presse-Agentur (dpa) sowie weiteren forstwirtschaftlichen Quellen, die die Herausforderungen und Maßnahmen zur Wiederaufforstung in Thüringen beleuchten.

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