Der Wald in Nordrhein-Westfalen hat sich gewandelt und präsentiert sich heute vielfältiger mit einem wachsenden Anteil an Laubbäumen. Dies belegen die Ergebnisse der Bundeswaldinventur, die alle zehn Jahre durchgeführt wird. Verantwortlich für die Veränderungen sind vor allem die Folgen des Klimawandels, wie Stürme, Dürreperioden und der Borkenkäferbefall. Diese Faktoren haben zu einem Umbau des Waldes hin zu mehr Mischwald geführt, wie der Landesbetrieb Wald und Holz sowie Forstministerin Silke Gorißen im Sauerland berichteten. Die Zeitschrift „Zeit“ berichtete am 24. Oktober 2024 darüber.
Die Anpassung der Wälder an die Herausforderungen des Klimawandels ist eine Aufgabe, die Generationen beschäftigen wird, betonte Gorißen (CDU). Der Wald spiele eine essenzielle Rolle für die Natur, die Holzwirtschaft und die Gesellschaft. Umfassende wissenschaftliche Erkenntnisse seien daher unerlässlich, um den Wald in seiner Gesamtheit zu verstehen und zu schützen. In Nordrhein-Westfalen, einem der am dichtesten besiedelten Bundesländer, nehmen Wälder 28 Prozent der Fläche ein. Davon befinden sich 63 Prozent in Privatbesitz.
Baumarten wie die Fichte, die einst weit verbreitet waren, sind in vielen Gebieten stark dezimiert oder sogar ganz verschwunden. Der Holzvorrat hat im Vergleich zu vor zehn Jahren um etwa 15 Prozent abgenommen. Dennoch wächst der Wald weiterhin. An den Stellen, an denen die Fichte verschwunden ist, entstehen neue, jüngere und artenreichere Wälder. Der Anteil der Laubbäume ist im Zuge des Wandels hin zu mehr Mischwäldern auf 65 Prozent gestiegen. Im Jahr 2012 lag dieser Wert noch bei 57 Prozent, während er bei der ersten Waldinventur vor fast 40 Jahren unter 50 Prozent lag.
Der Mensch hat die Möglichkeit, die Entwicklung des Waldes aktiv zu beeinflussen und ihn so zu gestalten, dass er den Folgen des Klimawandels besser standhalten kann. Im wachsenden Wald wird kontinuierlich CO2 aus der Atmosphäre gebunden und im Holz gespeichert. Trotz der beobachteten Verjüngung des Waldes ist auch eine Zunahme der Flächen mit sehr alten Wäldern zu verzeichnen. Diese Entwicklung ist besonders für den Artenschutz von Bedeutung, da alte Wälder Lebensraum für viele seltene Tier- und Pflanzenarten bieten.
Quelle: https://www.zeit.de/news/2024-10/24/wald-in-nrw-veraendert-sich-vielfaeltiger-und-mehr-laubbaeume