Spaziergang statt Kneipe: Die Teilnehmer der "Walk & Talk"-Treffen wollen sich bei Tageslicht kennenlernen. Im besten Fall finden sie dabei neue Freunde – was in einer Großstadt wie Frankfurt nicht immer leicht ist.
Erst eins, dann zwei, dann drei, es werden immer mehr junge Leute, die sich am Samstagmittag an der Äquatorialsonnenuhr am Frankfurter Mainufer treffen. Einer nach dem anderen geht vorsichtigen Schrittes auf die kleine Menschenmenge zu und fragt: "Seid ihr auch für den Walk hier?" Nicken und Lachen sind die Antwort. Noch sind hier einige Teilnehmer unsicher, was sie erwartet – schließlich geht man nicht jeden Tag mit dem Ziel spazieren, neue Freunde zu finden.
Die Idee "Walk and Talk" kommt aus New York und hat sich in Deutschland rasch verbreitet. In Frankfurt gibt es bereits mehrere Gruppen, die sich regelmäßig zum Spaziergang treffen. Das Konzept ist simpel: Man trifft sich an einem bestimmten Punkt, geht gemeinsam spazieren und quatscht einfach mal miteinander. Die Gruppen sind offen für alle Altersgruppen und Nationalitäten.
Ein Vorteil des "Walk and Talk"-Konzepts ist, dass man sich in einer entspannten Atmosphäre kennenlernen kann. Man muss keine Angst haben, dass man jemanden nicht leiden kann oder dass man sich nicht versteht. Es ist einfach ein Spaziergang, bei dem man sich unterhalten kann.
Die Organisatoren der Gruppen in Frankfurt sind überzeugt, dass das Konzept funktioniert. "Wir haben schon viele positive Rückmeldungen bekommen", sagt Gabriella Kinefss, eine der Organisatorinnen. "Die Leute freuen sich, neue Menschen zu treffen und sich zu unterhalten."
Die Gruppen in Frankfurt treffen sich regelmäßig, meist einmal pro Woche. Die Routen werden im Voraus bekannt gegeben, damit sich alle Teilnehmer darauf einstellen können. Die Spaziergänge dauern etwa eine bis zwei Stunden, danach können die Teilnehmer noch in ein Café oder ein Restaurant gehen, um sich weiter zu unterhalten.
Die Idee "Walk and Talk" ist auch deshalb erfolgreich, weil sie eineAlternative zu den klassischen Singles-Veranstaltungen bietet. "Man muss nicht unbedingt auf der Suche nach einer neuen Beziehung sein, um teilzunehmen", sagt Vivien Eller, eine andere Organisatorin. "Es ist einfach eine Möglichkeit, neue Leute kennenzulernen und sich zu unterhalten."
In Frankfurt gibt es bereits mehrere Gruppen, die sich zum "Walk and Talk" treffen. Die größte Gruppe hat bereits über 4.000 Mitglieder. Die Organisatoren sind überzeugt, dass das Konzept noch weiter wachsen wird. "Wir haben bereits Anfragen aus anderen Städten erhalten, um auch dort Gruppen zu gründen", sagt Kinefss.
Für alle, die sich langweilen oder neue Freunde finden möchten, ist "Walk and Talk" eine großartige Möglichkeit. Man muss sich nur anmelden, sich zum Treffpunkt begeben und losgehen. Vielleicht findet man den einen oder andere, mit dem man sich richtig gut versteht.
