In einer überraschenden Wendung hat Hildegard Wortmann, die Vertriebschefin von Audi, angekündigt, das Unternehmen zu verlassen. Diese Entscheidung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Audi mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert ist, darunter sinkende Verkaufszahlen und interne Umstrukturierungen. Wortmann, die seit 2019 in dieser Position tätig ist, wird voraussichtlich durch Marco Schubert ersetzt, der derzeit als Europachef bei Porsche arbeitet.
Hildegard Wortmann wurde 1966 in Münster geboren und hat eine lange Karriere in der Automobilindustrie vorzuweisen. Bevor sie zu Audi wechselte, war sie über zwei Jahrzehnte bei BMW tätig. Ihre Ernennung zur Vertriebschefin von Audi im Jahr 2019 machte sie zur ersten Frau in dieser Position im Unternehmen. Während ihrer Amtszeit hat sie sich auf die Digitalisierung von Vertriebsprozessen und den Ausbau des Aftersales-Geschäfts konzentriert.
Trotz ihrer Erfolge sah sich Wortmann in den letzten Monaten zunehmender Kritik ausgesetzt. Interne Berichte deuten darauf hin, dass ihr Führungsstil als schwierig empfunden wurde und dass es Spannungen innerhalb des Managements gab. Diese Probleme wurden durch die aktuellen Herausforderungen von Audi, wie die schwache Nachfrage in Europa und die Notwendigkeit einer Modelloffensive, verstärkt.
Die Verkaufszahlen von Audi sind in den letzten Monaten gesunken, mit einem Rückgang von 8 Prozent im ersten Halbjahr. Dies hat zu einem Druck auf das Management geführt, Lösungen zu finden, um die Marke wieder auf Kurs zu bringen. Der Vorstandsvorsitzende Gernot Döllner steht vor der Aufgabe, die Marke zu revitalisieren und die Produktpalette zu erneuern, während gleichzeitig die Produktionskapazitäten in den Werken optimiert werden müssen.
Die Entscheidung von Wortmann, das Unternehmen zu verlassen, wird von vielen als Teil eines größeren Umstrukturierungsprozesses innerhalb des Volkswagen-Konzerns angesehen. In den letzten Jahren gab es mehrere Wechsel in der Führungsetage von Audi und Volkswagen, was auf die Herausforderungen hinweist, mit denen die Unternehmen konfrontiert sind.
Marco Schubert, der als Nachfolger von Wortmann gehandelt wird, bringt Erfahrung aus seiner Zeit bei Porsche mit. Er wird die Verantwortung für den Vertrieb von Audi übernehmen und steht vor der Herausforderung, die Marke in einem schwierigen Marktumfeld neu zu positionieren. Schubert hatte zuvor bei Audi gearbeitet, bevor er zu Porsche wechselte, und kennt daher die internen Abläufe und Herausforderungen des Unternehmens.
Die offizielle Bestätigung von Wortmanns Abgang und Schuberts Ernennung wird voraussichtlich in der nächsten Sitzung des Audi-Aufsichtsrats erfolgen. Es wird erwartet, dass die Entscheidung über die Nachfolge und die strategische Ausrichtung des Unternehmens in den kommenden Wochen getroffen wird.
Der Abgang von Hildegard Wortmann markiert einen weiteren Wendepunkt für Audi, das sich in einer Phase der Unsicherheit und des Wandels befindet. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu sehen, wie das Unternehmen auf die Herausforderungen reagiert und welche Strategien unter der neuen Führung von Marco Schubert umgesetzt werden.
Die Entwicklungen bei Audi spiegeln die aktuellen Trends und Herausforderungen in der Automobilindustrie wider, insbesondere in Bezug auf die Digitalisierung, den Wettbewerb und die Notwendigkeit, sich an die sich ändernden Marktbedingungen anzupassen.
Quellen: FAZ, Manager Magazin, Auto Motor und Sport, Business Insider.
