19.10.2024
Flugchaos in Deutschland: Verdi ruft Lufthansa-Bodenpersonal zum Warnstreik auf
Auf den Flughäfen in Deutschland kommt es erneut zu massiven Einschränkungen im Luftverkehr. Die Gewerkschaft Verdi hat das Bodenpersonal der Lufthansa zu einem Warnstreik aufgerufen, der am Dienstag, dem 20. Februar 2024, ab 4 Uhr morgens umgesetzt wurde. Dieser Warnstreik betrifft insbesondere die Standorte Berlin, Frankfurt am Main, München, Hamburg, Düsseldorf, Köln-Bonn und Stuttgart. Der Streik begann bereits am Vorabend in den Bereichen Technik, Logistik, Fracht und IT und ist bis in die Nacht des Folgetages geplant. Die Gewerkschaft Verdi will mit dieser Maßnahme den Druck auf die Lufthansa im Rahmen der laufenden Tarifverhandlungen verstärken. Die Tarifgespräche zwischen Verdi und Lufthansa sollen am Mittwoch fortgesetzt werden. Dieser Arbeitskampf ist bereits der zweite dieser Art in diesem Monat, der die Fluggesellschaft Lufthansa trifft. Vor zwei Wochen gab es einen ähnlichen Aufruf zum Warnstreik, und auch damals waren tausende Passagiere betroffen und mussten ihre Reisepläne kurzfristig umstellen. Die Gewerkschaft fordert einen Gehaltsanstieg von 12,5 Prozent für die Beschäftigten, mindestens jedoch eine Erhöhung um 500 Euro pro Monat. Grund für die Unstimmigkeiten sind die Unterschiede in den Gehaltssteigerungen zwischen den Bodenbeschäftigten und anderen Berufsgruppen im Konzern. Rund 96 Prozent der Beschäftigten lehnten das jüngste Angebot der Lufthansa ab, wie Verdi mitteilte. Die Auswirkungen des Warnstreiks sind weitreichend: Lufthansa muss Hunderte von Flügen streichen. Am größten deutschen Flughafen in Frankfurt wurden bereits am Vorabend des Streiks mehr als 50 Verbindungen annulliert, und es ist davon auszugehen, dass nur ein Bruchteil der sonst üblichen Flugbewegungen stattfinden wird. Die Fluggesellschaft plante, etwa 10 bis 20 Prozent ihres geplanten Flugprogramms durchzuführen. Andere Flughäfen wie München warnten vor erheblichen Einschränkungen und in Städten wie Hamburg und Düsseldorf fielen alle Lufthansa-Flüge aus. Der Flughafenbetrieb in Köln/Bonn wurde nahezu komplett eingestellt. Nicht direkt bestreikte Flughäfen wie Hannover und Bremen spüren dennoch die Auswirkungen, da sämtliche Flüge von und nach Frankfurt sowie München gestrichen wurden. Für Passagiere bedeutet dies ein hohes Maß an Unsicherheit und oft auch finanzielle Einbußen. Lufthansa rät den von Flugausfällen betroffenen Kunden, nicht zum Flughafen zu kommen, weil dort die Umbuchungsschalter nicht besetzt seien. Stattdessen sollten sie digitale Kanäle nutzen, um ihre Reisepläne anzupassen. Die Fluggesellschaft rechnet mit erheblichen wirtschaftlichen Einbußen durch die Streiks. Bei der ersten Warnstreikwelle vor knapp zwei Wochen fielen rund 900 Flüge aus, und mehr als 100.000 Passagiere waren betroffen. Die Lufthansa und die Gewerkschaften stehen nun vor der Herausforderung, einen tragfähigen Kompromiss zu finden, der sowohl den Anforderungen des Unternehmens als auch den Forderungen der Arbeitnehmer gerecht wird. Die Augen der Öffentlichkeit sind auf die kommende Verhandlungsrunde gerichtet, von deren Ausgang abhängt, ob sich die Situation am Himmel über Deutschland wieder normalisieren kann.
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