Am zweiten Tag der Warnstreiks im Öffentlichen Nahverkehr kam es im Südwesten zu Verspätungen im Schülerverkehr. Pendler waren aufgerufen, auf das Auto umzusteigen oder Fahrten zu verschieben. Im Laufe des Tages wurde in weiten Teilen Südbadens und den Regionen Fils-Neckar-Alb, Ulm-Oberschwaben und Heilbronn-Neckar-Franken mit erheblichen Ausfällen und Verzögerungen gerechnet, wie ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi sagte.
Verdi hatte im Tarifkonflikt im baden-württembergischen Nahverkehr unter anderem die Mitarbeiter der SWEG (Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH) zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Wie die Zeit berichtet, waren auch Schulbusse betroffen. https://www.zeit.de/news/2024-10/15/weiter-warnstreiks-im-suedwesten SWEG-Mitarbeitende legten etwa in Zugleitstellen in Gammertingen und in Endingen am Kaiserstuhl die Arbeit nieder. Das dürfte auch den Zugverkehr anderer Eisenbahnverkehrsunternehmen wie der Schwäbischen Alb-Bahn beeinflussen, wie der Sprecher weiter sagte. Wie viele Mitarbeitende die Arbeit niederlegten, blieb zunächst unklar.
Die Streiks hatten bereits am Montag begonnen. Betroffen waren unter andere die SWEG-Standorte Wiesloch und Sinsheim sowie die großteils von der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) betriebenen Karlsruher S-Bahnen. Dort waren die Auswirkungen nach AVG-Angaben überschaubar geblieben.
In der Tarifrunde zum Eisenbahntarifvertrag (ETV) werden die Löhne und Gehälter für rund 5.500 Beschäftigte in sechs Bundesländern verhandelt. Die Gewerkschaft fordert ab diesem Oktober 350 Euro mehr Geld pro Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie einen Inflationsausgleich in Höhe von 1.300 Euro. Der Arbeitgeberverband (AGVDE) hatte vor Ende der Friedenspflicht eine Lohnerhöhung von 3 Prozent ab April 2025 angeboten und einen Inflationsausgleich von 600 Euro - aus Sicht von Verdi «völlig unzureichend». Die Verhandlungen werden in der zweiten Runde am 11. November fortgesetzt.
Am Dienstag kommt es im Bus- und Bahnverkehr in Südbaden zu Verspätungen und Ausfällen. Die Gewerkschaft ver.di ruft im Tarifkonflikt im öffentlichen Nahverkehr zum Streik auf. Konkret betrifft das die Beschäftigten der Südwestdeutschen Landesverkehrs-GmbH (SWEG). Busse und Bahnen der SWEG könnten in den Depots bleiben. Wie der SWR berichtet, rechnet Verdi mit der Teilnahme von etwa 500 Beschäftigten. https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/suedbaden/verdi-streikt-im-regionalen-nahverkehr-der-sweg-welche-zeuge-in-suedbaden-betroffen-sind-100.html
Der Warnstreik betrifft nicht nur Südbaden. Am Montag legten Beschäftigte im Stadtbahn-Verkehr und bei der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) im Raum Karlsruhe ihre Arbeit nieder. Auch in Wiesloch und Sinsheim (beide im Rhein-Neckar-Kreis) traten Streikende in den Ausstand.
Die Gewerkschaft ver.di kritisiert das Angebot der Arbeitgeber in der ersten Runde der bundesweiten Verhandlungen um den Eisenbahntarifvertrag als unzureichend. Sie fordert monatlich 350 Euro mehr Gehalt für die Beschäftigten sowie eine Inflationsprämie von 1.300 Euro. Die Verhandlungen werden am 11. November fortgesetzt.