Auch dieses Jahr erhalten die Insassen der Bremer Justizvollzugsanstalten Weihnachtstüten mit kleinen Präsenten wie Süßigkeiten, Kaffee und einem Kalender. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-12/22/weihnachtstueten-fuer-gefangene-in-bremen) berichtet, werden 620 Tüten an alle Gefangenen – Männer, Frauen und Jugendliche – verteilt. Finanziert wird die Aktion durch Spenden, wie der evangelische Gefängnisseelsorger Pastor Christian Fischer gegenüber der dpa erklärte.
Die Geschenke im Wert von jeweils zehn Euro werden von Pastor Fischer und seinem katholischen Kollegen, Diakon Richard Goritzka, vor Weihnachten überreicht. Für die beiden Seelsorger ist die Verteilung der Weihnachtstüten ein besonderer Moment im Gefängnisalltag, so Fischer gegenüber der dpa. Die Süddeutsche Zeitung (https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/geschenke-im-knast-weihnachtstueten-fuer-gefangene-in-bremen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-241222-930-325200) zitiert Fischer: „Das Verteilen der Weihnachtstüten ist immer noch ein Höhepunkt im Knastalltag.“
Die Reaktionen der Inhaftierten auf die Geste sind vielfältig. Einige bedanken sich mit einer Umarmung oder einem Wangenkuss, andere suchen das Gespräch, berichtet Fischer, der auf langjährige Erfahrung mit dieser Aktion zurückblickt. Zusätzlich zu den Weihnachtstüten werden rund 70 Grußkarten mit guten Wünschen und aufmunternden Worten von unbekannten Menschen verteilt. Diese persönliche Note werde von den Insassen immer mehr geschätzt, so Fischer. Manche Kartenschreiber teilen darin auch eigene Erfahrungen mit Inhaftierungen im Familienkreis.
Die Weihnachtsaktion für die Bremer Gefangenen gibt es bereits seit etwa 20 Jahren. Wie die Kirche Bremen (https://www.kirche-bremen.de/aktuelles/presse-service/nachrichten-details/gefaengnisseelsorger-bitten-zu-weihnachten-um-geldspenden-2/) berichtet, bitten die Seelsorger jährlich um Spenden. Auch für die Seelsorger selbst ist die Aktion ein besonderes Erlebnis. Fischer betont: "An Weihnachten geben wir und bekommen viel zurück, was wir gerne mit nach Hause mitnehmen." Das Tageblatt (https://www.tageblatt.de/Nachrichten/Weihnachtstueten-fuer-Gefangene-in-Bremen-626603.html) berichtet ebenfalls über die Aktion und weist auf die notwendige Registrierung für den Zugang zu den Artikeln auf ihrer Webseite hin.
Früher wurden fertig gepackte Tüten erbeten. Dies führte jedoch zu einem hohen Kontrollaufwand für die Gefängnismitarbeiter, um das Einschleusen verbotener Gegenstände zu verhindern. Seit 2020 bitten die Seelsorger daher um Geldspenden, damit die Tüten zentral und unter kontrollierten Bedingungen gepackt werden können. Wie die Kreiszeitung (https://www.kreiszeitung.de/lokales/bremen/zeit-geschenke-13357663.html) in einem Interview mit Pastor Peter Arenz aus dem Jahr 2019 berichtet, werden die Tüten vom allgemeinen Vollzugsdienst geprüft, gescannt und von einem Drogenspürhund untersucht. Trotz der Umstellung auf Geldspenden bleiben die persönlichen Grußkarten ein wichtiger und geschätzter Bestandteil der Aktion.