8.11.2024
Weihnachtsgeld 2023: Starke Branchenunterschiede bei Sonderzahlungen

Weihnachtsgeld: Durchschnittlich 2987 Euro für Tarifbeschäftigte

Tarifbeschäftigte in Deutschland dürfen sich in diesem Jahr über ein durchschnittliches Weihnachtsgeld von 2987 Euro brutto freuen. Das entspricht einer Steigerung von 6,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte, erhalten 85,8 Prozent der Tarifbeschäftigten diese Sonderzahlung. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtete ebenfalls über diese Zahlen (faz.net).

Allerdings gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den Branchen. So erhalten in einigen Bereichen wie dem Finanz- und Versicherungswesen sowie dem Baugewerbe über 95 Prozent der Tarifbeschäftigten Weihnachtsgeld. In anderen Branchen, wie der „Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen“, der Informations- und Kommunikationsbranche sowie der öffentlichen Verwaltung, liegt der Anteil der Empfänger unter 70 Prozent.

Auch die Höhe des Weihnachtsgeldes variiert stark. Spitzenreiter sind die Branchen „Gewinnung von Erdöl und Erdgas“ mit durchschnittlich 5955 Euro und „Kokerei und Mineralölverarbeitung“ mit 5898 Euro. Hier erhalten alle Tarifbeschäftigten die Sonderzahlung. Ähnlich wie ntv berichtete, erhalten Beschäftigte in der Erdöl- und Erdgasgewinnung sowie in der Verarbeitung von Mineralöl überdurchschnittlich hohe Zahlungen (n-tv.de).

Im Bereich der „Herstellung von sonstigen Waren“ liegt das Weihnachtsgeld bei durchschnittlich 2925 Euro, in der Bekleidungsindustrie bei 2985 Euro. Auch hier erhalten alle Tarifbeschäftigten Weihnachtsgeld. Am unteren Ende der Skala befinden sich die Branchen „Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften“ mit 394 Euro und „Tabakverarbeitung“ mit 564 Euro. Wie auch UNTERNEHMEN-HEUTE berichtete, fällt die Zusatzzahlung für Leiharbeiter mit durchschnittlich 394 Euro am niedrigsten aus (unternehmen-heute.de).

Die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung weist darauf hin, dass Beschäftigte ohne Tarifvertrag deutlich seltener Weihnachtsgeld erhalten. Zudem seien die Grundgehälter in tarifgebundenen Betrieben in der Regel höher. Das Weihnachtsgeld sei daher ein „echtes Extra“, so Tarifexperte Malte Lübker vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) der Stiftung.

Die Berechnungen des Statistischen Bundesamtes basieren auf den in der Tarifdatenbank erfassten Lohn-, Gehalts- und Entgelttarifverträgen sowie Betriebsvereinbarungen. Berücksichtigt wurden alle Jahressonderzahlungen mit Auszahlung im November oder Dezember. Für die Berechnung des Durchschnitts wurden nur Tarifverträge einbezogen, in denen Weihnachtsgeld gezahlt wird. Ähnlich wie das Statistische Bundesamt berichtete, ist die durchschnittliche Höhe der Zusatzzahlung im Vergleich zum Vorjahr um 6,3 Prozent gestiegen (destatis.de).

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