Nachhaltigkeit ist zwar ein allgegenwärtiges Thema, doch beim Kauf von Weihnachtsgeschenken scheint der Preis für viele Deutsche wichtiger zu sein. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-12/06/nachhaltige-geschenke-sind-kunden-nur-wenig-aufpreis-wert) unter Berufung auf eine dpa-Meldung berichtet, scheuen die meisten Konsumenten höhere Ausgaben für nachhaltig produzierte Präsente.
Eine im Auftrag der Kommunikationsagentur Maisberger von YouGov durchgeführte Umfrage zeigt, dass nur 7 Prozent der Befragten bereit sind, einen signifikanten Mehrpreis für nachhaltige und fair hergestellte Geschenke zu zahlen. 44 Prozent würden einen moderaten Aufpreis akzeptieren, vorausgesetzt, die Produkte stammen nachweislich aus fairen und nachhaltigen Lieferketten. Das Geschlecht spielt dabei eine eher untergeordnete Rolle, während Alter und Einkommen stärker ins Gewicht fallen. Jüngere Menschen unter 35 Jahren und Haushalte mit einem Nettoeinkommen von über 4.000 Euro monatlich zeigen eine deutlich höhere Bereitschaft, für nachhaltige Geschenke mehr auszugeben.
Insgesamt sind andere Kaufkriterien wichtiger. Für 62 Prozent der Befragten ist das Preis-Leistungs-Verhältnis ausschlaggebend, 51 Prozent achten primär auf die Nützlichkeit des Geschenks. Auch die Einzigartigkeit und Personalisierung eines Geschenks werden häufiger genannt als die Nachhaltigkeit. Wie dpa berichtet, waren bei dieser Frage Mehrfachnennungen möglich.
Obwohl die Bereitschaft, mehr für nachhaltige Geschenke zu bezahlen, gering ist, zeigen sich die Deutschen kompromissbereiter bei den Lieferzeiten. 27 Prozent der Befragten würden für transparente Lieferketten längere Wartezeiten in Kauf nehmen, weitere 38 Prozent zumindest kurze Verzögerungen. Wie dpa berichtet, beruhen die Umfrageergebnisse auf Selbsteinschätzungen. Der Einfluss sozial erwünschter Antworten kann daher nicht ausgeschlossen werden.
Von den 2.140 Teilnehmern der YouGov-Umfrage gaben 1.648 an, Weihnachtsgeschenke zu kaufen oder dies bereits getan zu haben. Überraschenderweise hatten 19 Prozent dieser Weihnachtsgeschenkkäufer bereits Ende November, als die Umfrage stattfand, alle Geschenke besorgt. Weder Alter noch Geschlecht spielten hierbei eine nennenswerte Rolle.
Quellen: