Nach Berichten mehrerer Medien, darunter die russische Staatsagentur Tass, ist der syrische Präsident Baschar al-Assad gestürzt und nach Russland geflohen. Syrien befindet sich nun in einer tiefgreifenden Umbruchphase. Islamistische Rebellen unter Führung der HTS haben Damaskus eingenommen und eine Ausgangssperre verhängt. Die F.A.Z. berichtet, dass der Iran, ein ehemaliger Verbündeter Assads, bereits Kontakt zu den neuen Machthabern aufgenommen hat, um eine Verschlechterung der Beziehungen zu verhindern. Der Iran möchte seinen regionalen Einfluss weiterhin geltend machen und die Entwicklungen in Syrien mitgestalten. Gleichzeitig steigen die Ölpreise aufgrund der politischen Instabilität im Nahen Osten, wie unter anderem die Tagesschau berichtet.
Die Reaktionen der internationalen Gemeinschaft fallen unterschiedlich aus. Bundeskanzler Scholz (SPD) bewertet Assads Sturz als positiv, während Außenministerin Baerbock (Grüne) vor der Machtübernahme durch weitere radikale Kräfte warnt. EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen hat Syrien Unterstützung beim Wiederaufbau angeboten, diese jedoch an Bedingungen geknüpft. Die Süddeutsche Zeitung zitiert das US-Institut für Kriegsstudien (ISW), das in Assads Sturz auch eine Schwächung Putins sieht, da Russland seinen Verbündeten nicht halten konnte. Die Türkei appelliert an die internationale Gemeinschaft, einen geordneten Übergang in Syrien zu unterstützen und hofft auf die Rückkehr syrischer Flüchtlinge aus der Türkei.
In Syrien selbst herrscht eine Mischung aus Freude und Besorgnis. Viele Syrer feiern das Ende der Assad-Ära, gleichzeitig gibt es große Unsicherheit über die Zukunft. Die Weißhelme, der syrische Zivilschutz, suchen nach ehemaligen Gefängnissen des Regimes, wie unter anderem die Tagesschau berichtet. Der päpstliche Botschafter in Syrien berichtet von ersten Gesprächen zwischen den Rebellen und christlichen Vertretern, die Hoffnung auf einen respektvollen Umgang mit religiösen Minderheiten wecken. Die humanitäre Lage bleibt weiterhin kritisch, und das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) fordert sicheren Zugang für Hilfsorganisationen.
Die Zukunft Syriens ist ungewiss. Die verschiedenen Rebellengruppen müssen sich auf eine Machtteilung und die Bildung einer neuen Regierung verständigen. Die internationale Gemeinschaft ist aufgerufen, den Übergangsprozess zu unterstützen und die humanitäre Hilfe für die Bevölkerung sicherzustellen. Ob Syrien eine demokratische Zukunft erwartet oder in neue Konflikte stürzt, wird sich in den kommenden Wochen und Monaten entscheiden.
Quellen: - https://www.faz.net/aktuell/politik/krieg-in-nahost/liveticker-syrien-iran-nimmt-kontakt-zu-syrischen-rebellen-auf-faz-110161060.html - https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-syrien-montag-100.html - https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-syrien-sonntag-100.html - https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/assads-sturz-in-syrien-fuer-putin-ein-zeichen-der-schwaeche-110161352.html - https://www.stern.de/politik/liveblog-syrien--russische-medien--assad-und-seine-familie-sind-in-moskau-35292522.html - https://www.sueddeutsche.de/politik/liveblog-krieg-syrien-sturz-assad-un-lux.SKJ9rXsRkZPSSSoh6J9zfk - https://www.deutschlandfunk.de/assad-laut-russischen-medien-in-moskau-hts-verspricht-friedlichen-uebergang-100.html - https://www.zeit.de/politik/ausland/2024-12/syrien-ueberblick-baschar-al-assad-sturz-israel-pufferzone - https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/liveblog-syrien-buergerkrieg-assad-rebellen-islamisten-100.html